Hamburg - Unter dem Eindruck einer deutlich abgesenkten Konjunkturprognose für 2025 haben Vertreter von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden in der Hamburger Innenstadt für eine "Wirtschaftswende" demonstriert.
"Bis wir Unternehmer auf die Straße gehen, muss schon viel passieren! Aber es brennt derzeit an allen Enden", sagte Versammlungsleiter und Landesvorsitzende der Familienunternehmer in Hamburg, Sven Höppner, laut einer Mitteilung.
Höppner: Bundesregierung braucht mehr Wirtschaftskompetenz
Alle Wirtschaftsdaten bewegten sich im roten Bereich. Seit zwei Jahren schrumpfe die Wirtschaft kontinuierlich. Dies habe gravierende Folgen: "Für viele Unternehmen ist die Lage bedrohlich, Menschen verlieren ihren Job, der Standort wird immer unattraktiver." Höppner forderte: "Es braucht mehr Wirtschaftskompetenz und marktwirtschaftliches Verständnis in der Bundesregierung." Die Bundesregierung in Berlin hatte, während die Kundgebung lief, die Konjunkturprognose für 2025 deutlich von 1,1 auf 0,3 Prozent gesenkt.
Die Wirtschaftsvertreter wollten mit ihrem bundesweiten "Wirtschaftswarntag" auf die Lage der Wirtschaft aufmerksam machen und Druck auf die nächste Bundesregierung ausüben, sofort Reformen zu beginnen. Kundgebungen gab es unter anderem auch in Berlin und München. Der Warntag war nach Angaben der Initiatoren die größte jemals gebildete Wirtschaftsallianz mit mehr als hundert Verbänden sowie hunderten Unternehmen.
Nordmetall fordert Begrenzung der Sozialabgaben auf 40 Prozent
Der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, Nico Fickinger, sagte laut einer Mitteilung: "Die Sozialabgaben müssen auf 40 Prozent begrenzt und die Unternehmenssteuern auf wettbewerbsfähige 25 Prozent gesenkt, Gesetzgebungsverfahren vereinfacht und die Verwaltung schlanker und digitaler werden." Darüber hinaus müsse der Arbeitsmarkt flexibler gestaltet werden, etwa durch den Wechsel von einer täglichen zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit. Zudem müsse die Energieversorgung sicher und bezahlbar bleiben. © Deutsche Presse-Agentur
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