Generalsanierung: Die Generalsanierung der Riedbahn ist gelungen. Die Deutsche Bahn konnte zeigen, wozu sie in der Lage ist, wenn sie alle Kräfte bündelt.

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Dem Bundesverkehrsminister und dem Vorstand der Deutschen Bahn ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass die Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim gelungen ist. Das war deutlich zu spüren bei einer Feierstunde am Samstag direkt an der Strecke in Gernsheim. Nach der verpatzten Generalprobe im Januar, als die Streckensperrung am Ende vier statt der geplanten drei Wochen dauerte, halten sich die Verzögerungen diesmal in Grenzen. Dass zwei S-Bahn-Linien im Raum Mannheim und zwei kurze Regionalbahnstrecken erst von Heiligabend an wieder betrieben werden, lässt sich als Schönheitsfehler abtun; Katastrophen sehen anders aus.

Der wichtigste Befund ist mithin: Der Staatskonzern kann, wenn man ihn nur lässt. Dafür bedurfte es eines Bundesverkehrsministers, der sich wirklich für die Eisenbahn interessiert, und es bedurfte der Konzentration aller Kräfte auf dieses eine Ziel: binnen fünf Monaten eine 70 Kilometer lange Strecke von Grund auf zu erneuern. Zu Recht wurden am Samstag Gerd-Dietrich Bolte als Leiter der Infrastruktur in Deutschlands Mitte und Projektleiter Julian Fassing gewürdigt, zu Recht wurden auch diejenigen auf die Bühne geholt, die im Wortsinne Hand angelegt hatten. Denn es war ein Kraftakt auch für die Bauwirtschaft.

Ohne zusätzliche Strecken wird es nicht gehen

Lässt sich das wiederholen? Wer mit Wohlwollen auf den Eisenbahnverkehr blickt, kann es nur hoffen. 40 Generalsanierungen ähnlichen Ausmaßes sollen noch folgen. Nicht in allen Fällen sind Fern- und Güterzüge so leicht umzuleiten wie im Falle der Riedbahn, die westlich und östlich umfahren werden konnte. Manche Strecken sind weitaus länger. Andererseits liegt nicht jede Verbindung so zentral in Deutschland wie die Riedbahn, die in den Reden am Samstag zur Hauptschlagader des Schienennetzes geadelt wurde.

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Es ist gut, wenn die Deutsche Bahn einmal zeigen kann, wozu sie imstande ist. Das macht Hoffnung auf eine Zukunft, in der das Reisen auf der Schiene wieder ein Vergnügen ist – mit pünktlichen Zügen und sicheren Anschlüssen. Es gehört jedoch mehr dazu als die Instandsetzung des Gleisnetzes. Ohne zusätzliche Strecken wird es angesichts der hohen Nachfrage nicht gehen. Dazu passt die Nachricht aus der vergangenen Woche, dass die Vorbereitungen für den Bau einer weiteren Verbindung nach Mannheim vorangehen. Alles wird aber davon abhängen, dass auch künftige Bundesregierungen und Koalitionen im Bundestag Milliarden dafür bereitstellen. Die Sanierung der Riedbahn hat gezeigt, dass solches Geld gut angelegt ist.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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