Frankfurt: Die Deutsche Familienversicherung wollte 2018 an der Börse durchstarten. Doch der Aktienkurs entwickelte sich nicht wie erhofft. Nun folgt der Rückzug.
Die Deutsche Familienversicherung hat beschlossen, die Aktie des Unternehmens von der Börse zurückzuziehen. Laut einer Mitteilung hat der Frankfurter Versicherer eine sogenannte Delisting-Vereinbarung getroffen, wonach die Haron Holding sich verpflichtet hat, den Aktionären der Gesellschaft ein Angebot zu machen. Sie sollen 6,60 Euro je Anteilsschein erhalten. Derzeit liegt der Aktienkurs bei 6,50 Euro. Die Haron Holding sitzt in Luxemburg und gehört dem Großaktionär des Unternehmens, Luca Pesarini, der bereits 25 Prozent des Unternehmens hält.
Die Aktien der übrigen Anteilseigner, darunter die des Vorstandsvorsitzenden, bleiben davon unberührt, bei dem Angebot geht es lediglich um rund 22 Prozent der Aktien, die sich im Streubesitz befinden.
Als Grund für den Rückzug von der Börse gab das Unternehmen an, in Zukunft strategisch flexibler und freier in unternehmerisch wichtigen Entscheidungen agieren zu wollen und durch den Widerruf der Börsenzulassung jährlich rund 2,5 Millionen Euro zu sparen. Zudem entfielen die Berichtspflichten, die der Mitteilung zufolge keinen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens leisteten. Die Zulassung der Aktien der Deutsche Familienversicherung AG zum Handel am regulierten Markt sei für das Unternehmen mit erheblichen finanziellen und personellen Belastungen verbunden, die zudem zulasten des Tagesgeschäfts gingen.
Tatsächlich war das Unternehmen in den vergangenen Monaten unzufrieden mit der Entwicklung des Aktienkurses, der trotz ordentlicher Ergebnisse sich zuletzt kaum bewegte. Der Kurs hatte einst zum Start 2018 bei zwölf Euro und zwischenzeitlich sogar mal bei fast 25 Euro gelegen. Derzeit steht das Papier bei 6,50 Euro je Stück. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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