Artenvielfalt ermittelt: Landstriche mit niedriger Vegetation bieten mehr Insektenarten Lebensraum als zum Beispiel Wälder.
Das belegt eine Studie von Frankfurter Forschern. Um den Schutz dieser Gebiete steht es aber nicht zum Besten.
Viele Gebiete in Deutschland, die für die Insektenvielfalt wichtig sind, werden nicht ausreichend geschützt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern des Senckenberg-Instituts. Die Wissenschaftler haben Daten ausgewertet, die durch den Fang von fliegenden Insekten in 75 Fallen in ganz Deutschland gewonnen wurden. Die DNA der gefangenen Tiere wurde analysiert, um Artenvielfalt, Gesamtbiomasse und die Veränderungen dieser Größen mit der Zeit zu erfassen.
Wie sich zeigte, ist die Biodiversität in Gebieten mit niedrig wachsender Vegetation um bis zu 58 Prozent größer als in Wäldern. Viele dieser artenreichen Landstriche sind nach Ansicht der Biologen aber nur unzureichend geschützt. Das gefährde die Stabilität der Ökosysteme und damit letztlich auch die Lebensgrundlagen des Menschen, denn Insekten seien als Bestäuber und Nahrung für andere Tiere unverzichtbar.
Das Monitoring-Netzwerk, über das die Daten gewonnen wurden, besteht seit 2019 und wird von Senckenberg koordiniert. In der Vergangenheit wurden damit mehr als 31.000 Insektenarten identifiziert, darunter rund 8000, die bisher in Deutschland unbekannt waren. Die Daten belegen, dass der Verlust von Insektenbiomasse mit einem Rückgang des Artenreichtums korreliert ist. Andererseits nehmen Biomasse und Vielfalt umso stärker zu, je heterogener die Vegetation in den untersuchten Landstrichen ist. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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