Tag gegen Gewalt an Frauen: Darauf macht auch die UN-Kampagne "Orange the World" aufmerksam. Auch in Frankfurt wurden Gebäude angestrahlt.
Die Alte Oper ist am Montagabend in warmes orangenes Licht getaucht. Die optimistische, helle Farbe liefert keinen Hinweis auf eine Veranstaltung im Inneren, sondern ist Zeichen der Verbundenheit mit der UN-Kampagne "Orange the World", die weltweit der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein Ende setzen will. Auch die Paulskirche, das DGB-Haus und weitere Gebäude der Stadt werden angestrahlt.
Mehr als 40 Organisationen, Vereine, Parteien haben in Frankfurt zu einer zentralen Kundgebung an der Konstablerwache aufgerufen, um gemeinsam bei einer Kundgebung ein Zeichen zu setzen. Dabei wurde auch das in Deutschland von Familienministerin Lisa Paus (Die Grünen) eingebrachte Gewalthilfegesetz angesprochen, dessen Einführung nun auf der Kippe steht. Es soll einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für alle in Deutschland lebenden Frauen und ihre Kinder garantieren. "Gewalt an Frauen und Mädchen ist keine Privatsache", sagt Ulla auf der Heide vom Bündnis Frankfurt für Frauenrechte. Der Staat müsse vorsorgen und schützen und die Taten bestraft werden. Doch auch Beratung und medizinische Versorgung nach Vergewaltigung und Frauenhausplätze müssten bereitgestellt werden.
Frauendezernentin Tina Zapf-Rodriguez (Die Grünen) erinnert an das Lagebild des Bundeskriminalamts, das vor wenigen Tagen in Berlin vorgestellt wurde: Die Zahlen der Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Und das seien lediglich die gemeldeten Daten und Zahlen, die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen.
Der Slogan der amerikanischen Frauenbewegung "my body, my choice" werde auf Schulhöfen umgedichtet zu "your body my choice". "Das ist Vergewaltigungsverherrlichung – ist uns das eigentlich klar? Das dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen", ruft Zapf-Rodriguez. Es sei die Aufgabe von allen, die Welt so zu verändern, dass alle gleichberechtigt und selbstbestimmt leben könnten. "Lasst uns jeden Tag die Welt ein wenig orangener machen, indem wir auch im Alltag Nein sagen gegen Gewalt, gegen sexuelle Nötigung und auch dem letzten blöden frauenfeindlichen Witz". © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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