Wiesbaden - Das hessische Handwerk erwartet für das Jahr 2025 eine Stagnation bei den Umsätzen. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen blieben eine Herausforderung, sagte der Präsident des Hessischen Handwerkstages (HHT), Stefan Füll, in Wiesbaden.
Aufwärtspotentiale erhofften sich die Betriebe davon, "dass der Wohnungsbau schneller wieder Fahrt aufnimmt als derzeit absehbar". Sollte der private Konsum weiter schwächeln, berge dies erhebliche Risiken für verbrauchernahe Branchen.
Im zurückliegenden Jahr habe sich die wirtschaftliche Lage der Handwerksbetriebe in Hessen noch stabil gezeigt, erläuterte Füll. 83 Prozent der Unternehmen hätten ihre Geschäfte als gut oder befriedigend bewertet (2023: 84 Prozent).
Bei den Auftragseingängen dagegen gab es 2024 gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Abschwächung, wie aus dem Konjunkturbericht hervorgeht. Demnach berichteten 65 Prozent der Betriebe von gestiegenen oder gleichen Auftragseingängen - das sind fünf Prozentpunkte weniger als noch ein Jahr zuvor. Ende 2024 waren bei den drei hessischen Handwerkskammern 78.466 Betriebe eingetragen - 0,3 Prozent mehr als 2023.
Nach den Worten von HHT-Vizepräsident Alexander Repp gibt es im Handwerk nach wie vor keinen Lehrstellen-, sondern einen Lehrlingsmangel. Die Zahl der neu eingetragenen Lehrverträge sei 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 9.858 Verträge zurückgegangen. Die Zahl der unbesetzten Lehrstellen in Hessen schätzte Repp auf 1.400. "Wo heute Lehrlinge fehlen, mangelt es morgen an Fachkräften", warnte er.
HHT-Geschäftsführer Bernhard Mundschenk schlug vor, ein freiwilliges Handwerksjahr einzuführen - als weiteres Angebot für junge Menschen neben dem freiwilligen sozialen Jahr. Zudem machte er sich für das Unterrichtsfach "Werken/Technik" an allen hessischen Schulen stark. © Deutsche Presse-Agentur
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