Rheinhessen: Eine Diskussion um Weinkönig oder -königin, wie sie in der Pfalz zu erleben war, hat es in Rheinhessen nicht gegeben: Jetzt wurde Levin McKenzie gewählt .

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Das Zepter, eine gleichfalls gern genommene Krönungsinsigne, ist in diesem Fall von vornherein ausgeschieden. Denn ein Weinkönig – und als solcher darf sich der am vergangenen Wochenende im rheinhessischen Ingelheim gewählte Levin McKenzie fortan bezeichnen – muss bei seinen vielfältigen Repräsentationsterminen die Hände möglichst frei haben. Damit er wahlweise das Mikrofon, sein Redemanuskript, ein Gastgeschenk und auf alle Fälle ein Weinglas in selbigen halten kann. So haben sich die Rheinhessen lieber für eine prächtig verzierte Amtskette entschieden, die der 25 Jahre alte Winzer und Wirtschaftsstudent aus der Mainzer Nachbargemeinde Wackernheim anstelle der bei seinen ausnahmslos weiblichen Vorgängerinnen übliche Krone tragen soll.

Die ein Jahr jüngere Laura Schlösser, ebenfalls Betriebswirtschaftsstudentin, aber aus Ingelheim, und die 26 Jahre alte Erzieherin Katja Klemmer aus Westhofen werden an der Seite beziehungsweise in Vertretung des Königs in den nächsten zwölf Monaten als oberste Repräsentanten des rheinhessischen Weins wohl auch gut zu tun haben.

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Die andernorts, etwa in der Pfalz, kontrovers und hitzig geführte Diskussion darüber, ob man einen Mann mit dieser Aufgabe betrauen sollte, musste in Rheinhessen, dem größten deutschen Weinanbaugebiet, nicht geführt werden. Die drei Majestäten, die sich seit Wochen gemeinsam auf den Wahlabend und künftige Auftritte vorbereitet haben, sind ihren Angaben zufolge längst zu einem tollen Team geworden. Und wenn sich der rheinhessische Vertreter in einem Jahr dann um die Krone des deutschen Weinkönigs bewirbt – oder eben auch um eine Amtskette –, werden die Prinzessinnen ihm die Daumen drücken.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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