Friedrichsdorf - Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg ist der Hessische Bauernverband besorgt.
"Die Sorge ist groß, aber wir vertrauen auf behördliche Maßnahmen, um das Risiko einer Verbreitung der MKS zu reduzieren", sagte Pressesprecherin Marie-Claire von Spee der Deutschen Presse-Agentur. "Gleichzeitig appellieren wir an alle Tierhalter notwendige Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der MKS zu ergreifen."
Auch wenn Hessen nicht direkt betroffen sei, seien die Auswirkungen auf die tierhaltenden Betriebe im Land sehr hoch. "Durch den Ausbruch hat Deutschland den Status MKS-frei verloren. Gerade bei Exporten von tierischen Produkten in Drittstaaten gilt in diesem Fall, dass es hier erhebliche Einschränkungen gibt und erste Staaten die Aufnahme von tierischen Produkten aus Deutschland gestoppt haben." Diese wegfallenden Exporte wirkten sich direkt negativ aus.
Verband empfiehlt Verzicht auf Tierschauen
"Für alle Tierhalter ist die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen sehr wichtig, um die eigenen Bestände zu schützen", betonte von Spee. Hierbei gelte es zu beachten, dass die Anwendung geeigneter Biosicherheitsmaßnahmen für alle Tierhalter gesetzlich verpflichtend sei, "egal ob es sich um Hobbyhaltungen oder landwirtschaftliche Tierhaltungen handelt".
Seitens des hessischen Landwirtschaftsministeriums gebe es zudem die dringende Empfehlung, keine Tierschauen beziehungsweise Tierauktionen durchzuführen. "Ebenso trägt ein Verzicht auf die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung bei der Tiere aus der gesamten Bundesrepublik zusammen kommen, dazu bei, die Ausbreitung der MKS zu verhindern", so von Spee. Dies sei im Sinne aller. Dieser Empfehlung schließe sich der Hessische Bauernverband uneingeschränkt an.
"Da die Auswirkungen eines MKS-Ausbruchs massive Auswirkungen auf landwirtschaftliche Betriebe, Hobbyhaltungen, Zoos/Wildparks, aber auch Wildtiere hat, müssen wir alle gemeinsam durch geeignete Maßnahmen dafür sorgen, dass das Risiko einer Verbreitung der MKS minimiert wird", unterstrich von Spee.
Tierparks ergreifen Maßnahmen
Die Tierparks in Hessen treffen teilweise bereits Vorsichtsmaßnahmen. So bleibt etwa der Wildpark Knüll im nordhessischen Homberg/Efze (Schwalm-Eder-Kreis) bis auf Weiteres geschlossen. Im Opel-Zoo in Kronberg im Taunus wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass die geltende Regel "Kein mitgebrachtes Futter für die Zootiere!" eingehalten werden müsse.
Vergangene Woche kam es erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche. Die für Tiere hoch ansteckende Viruserkrankung wurde in einer Wasserbüffel-Herde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.
Zusätzliche Tests in Hessen
Bundesweit wird die Entwicklung mit Besorgnis verfolgt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte einen Zentralen Krisenstab eingerichtet.
Das hessische Landwirtschaftsministerium hatte bereits vor einigen Tagen Sofortmaßnahmen ergriffen, um einen möglichen Ausbruch der Tierseuche im Land so schnell wie möglich festzustellen. "So werden zusätzliche PCR-Tests zum Nachweis einer Infektion bei verendeten Tieren zum Einsatz kommen, daneben aber auch sogenannte ELISA-Tests, um Antikörper nachzuweisen", hieß es. Tierhalter wurden zu erhöhter Wachsamkeit und der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen aufgefordert. © Deutsche Presse-Agentur
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