Wiesbaden - Mit Angststörungen haben laut Hochrechnungen der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) immer mehr Hessinnen und Hessen zu kämpfen.
Etwa 400.000 Menschen seien 2023 betroffen gewesen, ergab demnach die Analyse. Die Zahl der Betroffenen sei damit seit 2008 um rund 62 Prozent gestiegen. Im Vergleich der Bundesländer bilde Hessen aber das Schlusslicht: Die Steigerung liege unter dem bundesweiten Schnitt von etwa 77 Prozent.
Die Daten der Krankenkasse zeigen einen kontinuierlichen Anstieg über den 15 Jahre langen Zeitraum: Erhielten 2008 noch vier Prozent der KKH-Versicherten die Diagnose, waren es 2023 bereits 6,5 Prozent. Dass Ängste in diesem Maße zunehmen, habe verschiedene Gründe. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem genetische Einflüsse und traumatische Kindheitserlebnisse, aber auch chronischer Stress und lange andauernde Belastungen - zum Beispiel im Beruf, in der Familie oder durch gesellschaftliche Krisen.
Ständige Angst wird zur Belastung
"Jeder Mensch hat manchmal Angst. Das ist ganz natürlich", sagte Ärztin Aileen Könitz laut der Mitteilung. Angst bereite den Körper darauf vor, schnell auf eine Gefahr reagieren zu können. Entwickeln Betroffene eine generalisierte Angststörung, sind die Ängste aber immer präsent, häufig übersteigert und sehr belastend. So können depressive Verstimmungen dazukommen, aber auch Schwierigkeiten beim Konzentrieren oder Schlafen. Die erste Anlaufstelle könne die Hausarztpraxis sein: Der Arzt oder die Ärztin kann bei Bedarf dann eine Überweisung ausstellen. © Deutsche Presse-Agentur
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