Landesgartenschau Oberhessen: Nach Monaten mit vergeblichen Appellen finden die Planer der Landesgartenschau 2027 nun Ansprechpartner beim Land vor. Das Ja zum Büdinger Stadtpark stützt den besonderen Ansatz der Großveranstaltung.

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Gerade noch rechtzeitig vor Ablauf der vom Verein Oberhessen gesetzten Frist haben die Stadtverordneten von Büdingen ihren Beschluss zum Bau des Stadtparks gefasst. Sie haben gleichzeitig einen der drei verbleibenden Eckpfeiler der Landesgartenschau Oberhessen 2027 eingeschlagen. Neben dem Umbau von Teilen des Kurparks in Bad Salzhausen und des Schlossparks in Gedern ist die Grünanlage ein Großvorhaben. "Das tut der Sache extrem gut", sagt Florian Herrmann, einer der zwei Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Landesgartenschau in Nidda, mit Blick auf das Büdinger Votum. Der besondere Ansatz der Schau hätte sonst erheblichen Schaden genommen. Zudem wäre das mittlerweile erfolgreiche Bemühen der Planer, sich Gehör bei der Landesregierung zu verschaffen, untergraben worden.

Schauplatz der Landesgartenschau wird erstmals nicht nur eine Stadt sein. Vielmehr beteiligen sich elf Kleinstädte und Gemeinden an ihr, die sich im Verein Oberhessen zusammengefunden haben. Vor der Abstimmung in Büdingen am Freitag herrschte Sorge um den interkommunalen Charakter. Denn der vierte fest vorgesehene Eckpfeiler war im September einem Bürgerentscheid in Echzell zum Opfer gefallen. Dort hatte eine Mehrheit der Wähler nach einem Streit um die Finanzierung gegen den geplanten Zukunftspark gestimmt. Herrmann hielt den Betreibern des Bürgerbegehrens vor, mit falschen Daten argumentiert zu haben. Nun zeigt er sich erleichtert angesichts des Büdinger Votums.

"Drei Standorte in einer Triangel sind besser als zwei auf einer Linie", sagt er. Denn ohne den Stadtpark blieben nur die umgestalteten Parks in Bad Salzhausen und Gedern als Hauptanlaufpunkte für Gäste der Gartenschau. Büdingen will zudem eine Sportanlage am Dohlberg bauen. "Hierfür prüfen wir zurzeit alle Möglichkeiten der Förderung", teilt Bürgermeister Benjamin Harris (CDU) mit. Alle anderen Gartenschau-Orte sehen kleinere Vorhaben vor. Limeshain wird sich mit seinem Erbe aus der Römerzeit beteiligen. So gibt es einen historischen Rundweg, auf dem sich nicht nur entlang der Wälle und Gräben wandern lässt, sondern der sich auch durch beachtliche Rekonstruktionen auszeichnet. Hirzenhain will mit einer naturnahen Erlebnismeile zwischen beiden Ortsteilen aufwarten und etwas schaffen, an dem sich Menschen gern treffen und wo sie länger verweilen – das benachbarte Kefenrod plant etwas Ähnliches.

Mobilitätskonzept ist noch unklar

Der Verein Oberhessen hatte von der Stadt Büdingen einen Beschluss bis zu diesem Dienstag verlangt. Trifft sich doch der Aufsichtsrat für die Landesgartenschau, um über den Entwurf für den Wirtschaftsplan 2025 zu befinden. Zu diesem Zweck war Klarheit nötig, ob der Stadtpark gebaut wird. Unklar ist noch das Mobilitätskonzept. Ursprünglich sah die Wetterauer Wirtschaftsförderung zwei Hauptbuslinien und von diesen in die Region abzweigende Linien mit Shuttlebussen vor, zudem Stationen für Mietwagen und E-Fahrräder. Da die erhofften 13 Millionen Euro vom Bund nicht fließen werden, müssen die Planer umdenken. Laut Herrmann sind zwei nicht näher beschriebene Szenarien im Gespräch.

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Nicht nur das über die Zeit der Schau hinausreichende Mobilitätskonzept ist von Zuschüssen abhängig, das gilt auch für andere Projekte. Insofern zeigen sich Gartenschau-Vertreter erleichtert, neuerdings auf offene Ohren in Wiesbaden zu stoßen. Schon im Frühjahr hatten sie einen runden Tisch erbeten, um ihre Anliegen vortragen zu können. Aber erst Ende September lud die Landesregierung erstmals dazu ein. Mittlerweile ist allerdings von einer guten Gesprächsgrundlage die Rede. Die Gartenschau-Vertreter tragen ihre Anliegen vor und bekommen die jeweilige Fachstelle des zuständigen Ministeriums weitergeleitet, wie es heißt.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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