Eklat um Hamas-Symbole: Auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Gemeinde in Darmstadt wird Hamas-Propaganda verbreitet: Die Landeskirche hat nun erste Konsequenzen gezogen.
Der Pfarrer der evangelischen Michaelsgemeinde in Darmstadt darf sein Amt vorerst nicht mehr ausüben. Ein in der Gemeinde veranstalteter "antikolonialer Weihnachtsmarkt" hatte für Empörung gesorgt, weil dort Produkte mit Symbolen der palästinensischen Terrororganisation Hamas verkauft wurden.
Angeboten wurden etwa Schlüsselanhänger mit dem sogenannten Hamas-Dreieck: In Propagandavideos der Miliz werden mit diesem roten, auf dem Kopf stehenden Dreieck Feinde markiert. Den Markt hatte die Kirchengemeinde gemeinsam mit der israelfeindlichen Aktivistengruppe "Darmstadt 4 Palestine" organisiert.
Jüdische Gemeinde hat Straf gestellt
Mehrere Strafn wurden gegen die Gemeinde gestellt, unter anderem von der Jüdischen Gemeinde in Darmstadt, aber auch von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) selbst, zu der die Michaelsgemeinde gehört.
Nun nutzt die EKHN das Pfarrdienstrecht, um dem Pfarrer der Gemeinde mit sofortiger Wirkung vorläufig die Ausübung seines Amtes zu untersagen. In einer Mitteilung schreibt die Leitung der Landeskirche, dass sie weiter das Gespräch mit der Gemeinde suche, um die Vorwürfe aufzuklären.
Bislang aber seien "die Auskünfte weiter dürftig". Manfred Werner, der Pfarrer der Gemeinde, hatte gegenüber der F.A.Z. erklärt, dass er von den propalästinensischen Aktivisten getäuscht worden sei. Die Produkte mit Hamas-Symbolen seien ohne sein Wissen verkauft worden. Er stehe eindeutig gegen Antisemitismus. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.