Energiewende: Auf dem Dach der Josephine-Baker-Schule hat die Frankfurter Bürgerenergiegenossenschaft ihr erstes Projekt realisiert. Diese Anlage soll erst der Anfang sein.

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Mit einem gemeinsamen Druck auf einen grünen Knopf ist am Mittwoch die Solaranlage der Frankfurter Bürgerenergiegenossenschaft auf dem Dach der Josephine-Baker-Gesamtschule auf dem Riedberg in Betrieb gegangen. Es ist die erste Photovoltaikanlage, die Bürger, die sich ehrenamtlich in einer Genossenschaft organisieren, gemeinsam geplant, berechnet und finanziert haben. Mit den 138 Solarmodulen, die während der Sommerferien von einem von der Genossenschaft beauftragten Unternehmen auf dem Flachdach des Unterrichtsgebäudes installiert wurden, kann eine Gesamtleistung von 61 Kilowattpeak erreicht werden. Damit können sechzig Prozent des Stromverbrauchs der Schule durch regenerative Energie gedeckt werden. Für die Umwelt bedeutet das, dass durch die Anlage jährlich fast 24 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden können.

Das Vorhaben wird nicht das letzte der Bürgerenergiegenossenschaft sein, wie Andreas Heming, Initiator und Aufsichtsratsvorsitzender der im Januar gegründeten Genossenschaft, mitteilte. Denn am Interesse der Frankfurter, sich zu engagieren, mangele es nicht. "Wir haben in den Monaten, seit es uns gibt, viel Zuspruch erhalten", sagte Heming und ergänzte: "Wir wollen die Energiewende hinkriegen, und zwar auf der untersten Ebene."

Im Mai, als die Genossenschaft sich zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt hat, vermeldete der Vorstand eine Zahl von fast 50 Mitgliedern, die bis dahin 350 Anteile à 150 Euro gekauft hatten. Inzwischen, sagte Vorstandsmitglied Markus Schaufler, der für die Finanzen zuständig ist, gebe es 120 Genossenschaftler, die 1300 Anteile erworben hätten. Damit könnten rein rechnerisch Solaranlagen mit der fünf- bis sechsfachen Größe der jetzt in Betrieb genommenen Anlage errichtet werden. "Die Finanzierung neuer Projekte ist das geringste Problem", sagte auch Lothar Stanka, der dritte aus dem Bund der vier Männer, die sich vor einem Jahr zusammengetan haben, um die Energiewende in Bürgerhände zu legen. Gemeinsam bilden sie den Vorstand. Laut Stanka ist es schwieriger, geeignete Projekte, also Dachflächen, zu finden. Sie haben als nächstes Projekt eine Feuerwache im Blick.

Unabhängigkeit von "konventionellen Energieträgern"

So kommt denn die Stadt Frankfurt ins Spiel, der es an Dächern nicht mangelt. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Klimadezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Die Grünen) sagten am Mittwoch bei der Inbetriebnahme ihre Unterstützung zu bei der Suche nach geeigneten Projekten. "Wir wollen unabhängig von konventionellen Energieträgern werden", sagte Josef. Damit warte auf Frankfurt eine ganze Menge Arbeit, und deshalb sei die Energiegenossenschaft so wichtig. Bei der Energiewende gehe es "sehr, sehr stark um Akzeptanz", sagte er. Veränderung werde in der Gesellschaft nicht automatisch mit Verbesserung assoziiert.

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Zapf-Rodríguez dankte der Genossenschaft für das "großartige" Projekt. "Davon brauchen wir mehr", sagte sie, das Klimareferat begleite die Vorhaben gerne. Tatsächlich gebe es in der Stadt noch viele ungenutzte Dächer. Diese für Anlagen zu nutzen sei wichtig, "damit die Energiewende sichtbarer wird".  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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