Tram-EM 2024 in Frankfurt: In Frankfurt herrscht EM-Stimmung, ausgetragen wird an diesem Samstag die Europameisterschaft der Straßenbahnfahrer. Das Publikum ist seit der ersten Runde gefesselt.
Nach der ersten Zwischenrunde führen die Teams aus Brüssel und Budapest, aber noch ist bei der Straßenbahn-EM, die an diesem Samstag in Frankfurt ausgetragen wird, alles offen. So haben auch die Gastgeber der hiesigen Verkehrsgesellschaft VGF, die am Mittag auf Platz 10 liegen, noch Chancen auf bessere Plätze.
Beim Publikum kommt der ungewöhnliche Wettkampf, der jedes Jahr in einer anderen Stadt ausgetragen wird, sehr gut an: Der Willy-Brandt-Platz ist voller Menschen, die mitfiebern und jubeln. Viele junge Leute und Familien mit Kindern sind gekommen. Die 25 Mannschaften, unter anderem aus Wien, Prag, Mailand, Kiew, Paris, Berlin und Bratislava, sind mit kleinen Delegationen nach Frankfurt gekommen. So auch ein paar sichtlich trinkfeste Finnen, die kleine Nationalfähnchen schwingen. Viele Leute filmen das Geschehen.
Die Fahrer mühen sich derweil in Disziplinen wie "Stop-and-Go", Tram-Billiard und der Anforderung, den langen Zug millimetergenau an einer vorgeschriebenen Stelle zu parken. Das erfordert viel Fahrgefühl, erst seit einigen Tagen wussten die Teams, welche Disziplinen bei der elften Ausgabe dieses Wettbewerbs aufgerufen werden. So sieht es das Reglement der Veranstaltung vor, die von Dresdnern ins Leben gerufen wurde und inzwischen von vielen Verkehrsgesellschaften in Europa unterstützt wird. Da die Fahrer und Fahrerinnen mit den Zügen der VGF antreten, mit denen sie nur einen Tag üben konnten, stehen ihnen Fahrlehrer aus Frankfurt zur Seite.
Nicht hinterm Steuer, dafür aber häufig vor Kameras steht der Bahnbabo, Frankfurt bekanntester Straßenbahnfahrer. Er gibt reihenweise Interviews und Autogramme, dazwischen teilt er seine Lebensweisheiten. Das amüsiert auch den englischsprachigen Kommentator, der den gesamten Wettbewerb in einem Livestream begleitet, mehr als 2000 Menschen haben ihn eingeschaltet.
Um 14 Uhr beginnt die zweite Wettkampfrunde, das gesamte Programm dauert noch bis 17 Uhr, dann sind die Siegerehrung, Staffelübergabe an den nächsten Gastgeber und ein bisschen Kulturporgramm geplant. Für die Teilnehmer endet der Tag mit einem Festessen. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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