Mangel im Gesundheitswesen: Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern: Ohne Zuwanderung kollabiert das Gesundheitswesen. Um das zu erkennen, braucht es die Syrien-Debatte nicht.

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Unlängst im Krankenhaus, in einer Klinik in freigemeinnütziger Trägerschaft. Das Gebäude ist alt, aber ein großer Teil der Stationen modernisiert, renoviert. Die Bäder geräumig, die Zimmer hell, mit kleinen Lese- und Schreibecken, es ist der Wille sichtbar, mit der Zeit zu gehen. Die Mitarbeiter sind freundlich und zugewandt, es war, soweit das in einem Krankenhaus möglich ist, ein angenehmer Aufenthalt.

Und falls sich mal wieder jemand fragt, warum auch in einer sich mehr und mehr eintrübenden Wirtschaftslage die Stimmen nicht leise werden, die von der Notwendigkeit sprechen, Deutschland als Arbeitsort für Leute aus dem Ausland attraktiv zu machen: Der Personalleiter dieser Frankfurter Einrichtung könnte wahrscheinlich ein paar Gründe aufzählen.

Ein Verdienst des Bundesgesundheitsministers

Zum Beispiel den, dass ohne Zuwanderer weder der Empfang besetzt wäre noch die Ausgabe in der Cafeteria, es gäbe weder ausreichend Krankenschwestern noch Pfleger noch Ärztinnen und Ärzte. Der Anteil von Menschen mit Muttersprache Deutsch in dieser Klinik tendiert gegen null. Das mag eine Ausnahme sein. Die Regel ist: Das Gesundheitssystem ist von Zuwanderung abhängig.

Ausweislich verschiedener Statistiken sind knapp 23 Prozent der mehr als vier Millionen in Deutschland im Gesundheitswesen Tätigen zugewandert, oder ihre Familien sind es. Der Anteil unter Ärzten ist besonders hoch, und von ihnen wiederum haben besonders viele Wurzeln in Syrien. In Hessen sei das jeder zehnte Mediziner, hieß es schon Ende vergangenen Jahres.

Nationalitäten sind das eine, Personalmangel ist das andere. Es gibt zu wenige Menschen, die pflegen und behandeln, und es gibt zu viele Krankenhäuser, das passt nicht zusammen. Mit einer Reform Änderungen zu erzwingen, ist ein Verdienst des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD).

In Ländern, Kreisen und Kommunen wird jetzt verhandelt, welches Krankenhaus aufgegeben wird und in welchem Schwerpunkte wofür gebildet werden, das ist nicht einfach. Denn es geht nicht nur um nächstmögliche Versorgung, sondern auch um das Wohl von Mitarbeitern, es geht um Bedarfsplanung und Immobilienmanagement, in Frankfurt zeigt das gerade der Kauf des Krankenhauses Sachsenhausen durch die Universitätsklinik.

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Zu einem Umbau des Systems gibt es keine Alternative. Kranke und Hilfsbedürftige müssen hoffen: dass die großen Einheiten, die aus Konzentration entstehen, den einzelnen Patienten, der sehr klein wirken kann, nicht aus dem Blick verlieren.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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