Schwerin - Das Wachstum der Wolfspopulation in Mecklenburg-Vorpommern scheint sich zu beschleunigen. "Die laufenden Beobachtungen legen nahe, dass sich der Bestand mit einer stärkeren Dynamik als im vergangenen Jahr entwickelt", sagte ein Sprecher des Agrarministeriums in Schwerin der Deutschen Presse-Agentur.
Es gebe Hinweise darauf, dass die Zahl der Wolfsrudel sich aktuell bei 26 bewege. Dies sei aber lediglich eine Momentaufnahme. Wissenschaftlich abgesicherte Zahlen werde es erst nach Ablauf des Monitoring-Jahres geben, das am 30. April 2025 ende. Für das Beobachtungsjahr 2023/24 waren demnach in Mecklenburg-Vorpommern 19 Rudel, zehn Paare und zwei sesshafte Einzelwölfe wissenschaftlich belegt worden.
CDU fordert robusteres Vorgehen
Die CDU fordert ein deutlich robusteres Vorgehen gegen Wölfe als bisher. In der Linkskoalition dominiere ein Bild von dem Raubtier, das auf Vorstellungen aus Zeichentrickfilmen beruhe, meinte der Landtagsabgeordnete Thomas Diener. "Leider zieht der Wolf in Mecklenburg-Vorpommern keine Findelkinder groß, sondern reißt Nutztiere und das in wachsender Zahl."
Bei Usadel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte waren jüngst über ein Dutzend Schafe in einer Herde gerissen worden. Als Angreifer werden Wölfe vermutet.
Bewegung bei europäischem Schutzstatus des Wolfs
Umweltminister Till Backhaus (SPD) sagte Mitte November im Landtag, er sei froh, dass an einer Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene gearbeitet werde. Im Anschluss müssten dann Bundesgesetze angepasst werden. Bisher ist der Wolf streng geschützt, im Gespräch ist eine Herabstufung auf "geschützt".
Backhaus sprach in dem Zusammenhang die Hoffnung aus, "dass wir zu einer Art von Bewirtschaftung kommen werden". In einer Mitteilung seines Hauses heißt es ergänzend, dass es möglich werden müsse, zumindest Welpen aus dem Bestand zu entnehmen, um nicht Rudelstrukturen mit ihrem Sozialgefüge zu zerstören. © Deutsche Presse-Agentur
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