Greifswald - Einen Einblick in die Pommersche Seele vergangener Zeiten bietet das nun im Internet zugängliche Pommersche Volksliedarchiv.

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Seit Ende der 1950er Jahre galt die Sammlung als verschollen, wie die Universität Greifswald mitteilte. 2014 sei sie auf dem Dachboden eines alten Universitätsgebäudes wieder aufgetaucht. Ein weiterer Teil sei von einer Privatperson in Neubrandenburg gekommen. Die Sammlung bestehe aus 14.000 Liedern - vom Kinder- und Wiegenlied bis zu Schlagern und Tanzmelodien - und spiegle humorvoll, spielerisch und manchmal bissig oder traurig den Alltag im 19. und frühen 20. Jahrhundert wider.

Laut Universität handelt es sich um die bedeutendste Sammlung traditioneller Musik Pommerns. Digitalisierte Texte würden teils durch Noten und Sounddateien ergänzt.

Krieg stoppte Sammlung

1914 habe in Deutschland eine systematische Sammlung von Volksliedern begonnen. Für Pommern übernahm diese Aufgabe demnach seit 1926/1927 das Pommersche Volksliedarchiv als eine eigene Forschungsstelle an der Universität Greifswald. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sei die Sammelarbeit aber endgültig zum Erliegen gekommen.

Die Digitalisierung des wiederentdeckten Archivs erfolgte den Angaben zufolge im Rahmen eines mehrjährigen Projektes. Am Samstagnachmittag soll die Volksliedsammlung mit musikalischer Begleitung im Pommerschen Landesmuseum für Interessierte vorgestellt werden. Online ist die Sammlung unter www.pommersches-volksliedarchiv.de zu finden.  © Deutsche Presse-Agentur

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