Hannover/Bremen - Die Einsatzkräfte in Niedersachsen und Bremen ziehen am Neujahrsmorgen eine eher positive Bilanz der Silvesternacht.
In Hannover blieb es vergleichsweise ruhig, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Aber auch in diesem Jahr wurden Polizisten und Feuerwehrleute wieder mit Böllern und Raketen angegriffen. Ein Streifenwagen wurde dabei beschädigt. Eine Beamtin wurde außerdem mit einer Flasche beworfen und leicht verletzt. Ein 14-Jähriger ist beim Hantieren mit einem Knallkörper schwer verletzt worden. Er verlor dabei nach Angaben der Polizei einen Teil der rechten Hand. Per Krankenwagen wurde er in ein Krankenhaus gebracht.
Die Polizei der Landeshauptstadt verzeichnete unter anderem 28 Verstöße gegen die Feuerwerksverbotszone in der Innenstadt, 10 gefährliche Körperverletzungen, 5 Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz und 2 tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.
Bremens Innensenator für Böllerverbot
In Bremen wurde eine Einsatzkraft des Rettungsdienstes tätlich angegriffen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Feuerwehrleute wurden immer wieder mit Raketen beschossen und mit Böllern beworfen. Ein Feuerwehrfahrzeug wurde dadurch beschädigt. In der Zeit zwischen 18.00 Uhr und 06.00 Uhr gingen laut Feuerwehr rund 400 Notrufe ein. Meist handelte es sich dabei um brennende Müllcontainer und Fahrzeuge oder ausgelöste Brandmeldeanlagen.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer forderte sogar die Abschaffung der Böllerei an Silvester und verurteilte die Angriffe auf die Einsatzkräfte. "Diese sind in keiner Weise zu akzeptieren. Bundesweit fünf Tote, viele Schwerverletzte, Städte voller Müll und nicht zu vergessen der Horror, den die Tiere in dieser Nacht erleiden", wurde der SPD-Politiker in einer Mitteilung der Polizei Bremen zitiert.
Auch in Garbsen in der Region Hannover haben unbekannte Täter Einsatzkräfte der Feuerwehr angegriffen, die mit dem Löschen mehrerer Containerbrände beschäftigt waren. Löschfahrzeuge seien gezielt mit Raketen beschossen worden, teilte die Polizei am frühen Morgen mit. Verletzt wurde niemand und die Brände konnten trotzdem gelöscht werden.
Empörung über Angriffe auf Einsatzkräfte
In Osnabrück, Gifhorn und Verden wurden Einsatzkräfte ebenfalls mit Böllern beworfen oder anderweitig angegriffen. "Es ist unerträglich, dass Menschen, die für das Gemeinwohl tätig sind, immer wieder zum Ziel von Angriffen werden", sagte eine Verdi-Sprecherin am Neujahrstag. Es sei empörend, dass Menschen, die in Gefahrensituationen helfen, angegriffen und beschimpft werden.
Mehrere Brände beschäftigten die Einsatzkräfte in Hildesheim. Nach Angaben der Polizei explodierte eine Silvesterrakete auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses. Das entstandene Feuer breitete sich auf zwei Wohnungen aus, die zunächst unbewohnbar blieben. Zwei Dachstühle gerieten durch Feuerwerk ebenfalls in Brand.
In Dörpen im Landkreis Emsland hat ein Feuerwerkskörper den ersten Erkenntnissen der Ermittler nach einen Brand in einem Wohnhaus verursacht. Das Feuer sei von einer Hecke, über einen Schuppen und eine Garage schließlich auf das Haus übergegangen. Insgesamt entstand ein Sachschaden von rund 150.000 Euro. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
Ein Auto in einem Carport in Schüttorf im Landkreis Grafschaft Bentheim ging ebenfalls durch Feuerwerkskörper in Flammen auf. Laut Polizei entstand das Feuer durch zusammengekehrte und noch glühende Knaller. Die Ermittler schätzen den Sachschaden auf rund 60.000 Euro. Mehrere kleinere Brände in Emden und Leer wurden nach Angaben der Polizei durch Feuerwerk ausgelöst. © Deutsche Presse-Agentur
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