Hannover - Die Landesregierung hat Eckpunkte zur umstrittenen Reform des niedersächsischen Jagdgesetzes vorgelegt.
Mit den Änderungen solle der Tierschutz bei der Jagd verbessert werden, sagte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) in Hannover. Auch ökologische, wildbiologische und ethische Kriterien sollen künftig stärker berücksichtigt werden. "Das kann zu einer höheren Akzeptanz der Jagd in der Gesellschaft beitragen", erklärte die Ministerin.
Kritik aus der Jägerschaft
Die Änderungswünsche der Ministerin stießen zuletzt auf Kritik der Landesjägerschaft Niedersachsen. Der Vorwurf lautete, dass Staudte pauschal die Ausbildung von Jagdhunden am lebenden Wild verbieten wolle. Für den 30. Januar hat der Landesjagdverband zu einer Demonstration aufgerufen.
In den nun vorgelegte Eckpunkten bleibt zwar zum Beispiel der Einsatz von lebenden Füchsen bei der Ausbildung von Jagdhunden für die Jagd in Fuchsbauten zunächst erlaubt. Das Ministerium will aber prüfen, ob nicht im Lauf der Legislaturperiode lebende Füchse durch Dummys ersetzt werden können. Das geschieht etwa in Dänemark; dort will das Ministerium nach den Erfahrungen der Jägerschaft fragen.
Alternativen zur Ausbildung mit lebenden Enten
Staudte will auch praxistaugliche Alternativen für die Hunde-Ausbildung an lebenden Enten auf den Weg bringen. Bis diese gefunden sind, soll dem Entwurf zufolge verpflichtend gelten, dass nur drei Enten zur Ausbildung und eine Ente zur Prüfung eingesetzt werden dürfen.
In den Eckpunkten seien die jagdlich-ökologischen Belange und der Tierschutz gut austariert, sagte der jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Christoph Willeke. Die agrarpolitische Sprecherin der SPD im Landtag, Karin Logemann, sagte, dass der Entwurf zeige, dass ein Großteil der öffentlichen Erregung um das Gesetz unnötig gewesen sei. © Deutsche Presse-Agentur
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