Gut 2000 Menschen und 4000 Hunde zogen am vergangenen Samstag beim zehnten Kölner Galgo-Marsch vom Bürgerhaus Stollwerck zum Heumarkt.
"Wir bedanken uns bei allen, die mitgelaufen sind. Für viele, die von weiter her kommen, ist das ein großer Aufwand", sagt Organisatorin Julia Reinhardt. Mit der Veranstaltung wollen sie und ihre Mitstreiter auf das Leid der Galgos, Podencos, Setter und anderer Jagdhunde in Spanien aufmerksam machen.
Diese werden dort als reine Nutztiere für die Jagd gehalten und leben meist unter schlimmsten Umständen. Sie werden in engen Käfigen oder dunklen Schuppen gehalten, teils angebunden an kurzen Ketten, an denen sie sich kaum hinlegen können, in eigenem Unrat stehen. Viele sehen nur am Wochenende zur Jagd oder zum Training das Tageslicht. Wenn sie die gewünschte die Leistung nicht mehr bringen, werden sie in der Regel "entsorgt" und oft grausam getötet. Sie werden an Bäumen aufgehängt, an Bahngleise angebunden, in Brunnenschächte geworfen oder mit Säure übergossen.
Rund 500.000 Galgos werden nach Angaben von spanischen Tierschützern in Spanien zur Jagd gehalten. Nur wenige von ihnen haben Glück und landen im Tierschutz, viele von ihnen schwerverletzt. Eine Novellierung des Tierschutzgesetzes in Spanien im Jahr 2023 brachte für die Galgos und die anderen Jagdhunde keine Verbesserung. Sie gelten als Nutztiere und sind vom neuen Tierschutzgesetz ausgenommen.
Seit 2016 finden in Deutschland in verschiedenen Städten Galgo-Märsche statt, in der Regel kurz vor dem 1. Februar, dem Welt-Galgo-Tag. Ende Januar endet die Jagdsaison in Spanien und das massenhafte Aussortieren und Töten der Hunde nimmt seinen Höhepunkt. Bei der Kundgebung auf dem Heumarkt beim zehnten Kölner Galgo-Marsch sprachen acht Redner, darunter der bekannte TV-Hunde- und Menschencoach Andreas Ohligschläger. "Wir werden weitermachen, um noch mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu bekommen. Um das Leiden der Hunde zu beenden, muss aber die Politik aktiv werden. Es muss Thema in der Europapolitik werden", sagt Reinhardt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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