In der Geschäftswelt des 21. Jahrhunderts ist die Spaltung zwischen Kunst und Kommerz mehr als ein Auslaufmodell – sie ist längst überwunden.

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Attribute wie Kreativität, Leidenschaft oder Geschäftssinn vereinen sowohl Kunstschaffende als auch Unternehmer aus Industrie und Wirtschaft. Die Symbiose zeigt sich seit der digitalen Revolution in neuen Präsentations- und Vermarktungsmöglichkeiten von Produkten. Den Zeitgeist spiegeln unter anderem sogenannte Pop-up-Galerien wider, also Räumlichkeiten, die kurzfristig als Ausstellungsfläche für Arbeiten aus den verschiedensten Kunstbereichen genutzt werden.

Als variable Adresse will sich die 2023 eröffnete Galerie Wasser dabei auf lange Sicht etablieren. Unternehmer Björn Wasser plant nach Niederlassungen in Köln, Berlin, Potsdam und Leipzig in diesem Jahr für Hamburg eine fünfte Eröffnung. Der Gründer und Geschäftsführer eines bundesweiten Handwerksservices plant in den kommenden Jahren weitere sechs Galerien, jeweils in exponierter Innenstadtlage.

Schaufenster für Anbieter, die sonst nur im per Online-Shop verkaufen

Die Stätten sollen jedoch nicht ausschließlich den Künsten vorbehalten sein. Neben den Ausstellungen dienen die Räumlichkeiten als Werbe- und Aktionsfläche für die Hersteller von Markenprodukten aus allen Konsumbereichen. Das Angebot zielt unter anderem auf Anbieter ab, die bisher nur im Internet Produkte verkaufen. Das Konzept einer meist nur einwöchigen, Präsentation von Waren in bis dato leerstehenden Immobilien in Zentrumslage erscheint vielversprechend. Die steten Mieteingänge locken Investoren zum Erwerb der Liegenschaften.

Björn Wasser sieht sich dabei als klassischer Beleber der Innenstädte und Kunstförderer. "In Köln konzentrieren wir uns auch zukünftig zu 70 Prozent auf die Kunstausstellungen. Das variiert von Stadt zu Stadt", sagt der Unternehmer. Der Mietzins für die rund 160 Quadratmeter auf vier Ebenen ist gestaffelt. "Wir orientieren uns in der Überlassung der Räume an den jeweiligen Möglichkeiten unserer Mieter. Dafür berechnen wir einen vollen Preis, einen Selbstkostenpreis oder einen speziellen Förderpreis", erklärt der Geschäftsmann. Letzterer beträgt für sieben Tage 1.111,11 Euro plus Mehrwertsteuer.

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Die Summe bezieht sich auf Wassers Beziehung zur Rhein-Metropole, in der er seit seinem 18. Lebensjahr lebt. "Natürlich wollen wir mit den Galerien schwarze Zahlen schreiben, und das gilt nicht nur für die Produktpräsentationen der Firmen", zeigt sich der Dienstleister in Bezug auf die Vermarktung der bildenden Künste optimistisch. Etwaige Verkaufserlöse von Malereien, Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen, Installationen oder Mixed-Media-Arbeiten gehen zu 100 Prozent an ihre Schöpfer.

Galerie Wasser, Sankt-Apern-Straße 11, 50667 Köln, Telefon: 0221 26080592, verschiedene Öffnungszeiten www.galerie-wasser.de  © Kölner Stadt-Anzeiger

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