Nach dem Beschluss einer Mehrheit des Bad Honnefer Stadtrates, die von über 60-Jährigen direkt gewählte Seniorenvertretung zum Mai nächsten Jahres abzuschaffen, scheint sich das Gremium vorzeitig aufzulösen.

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Die drei Vorstandsmitglieder Hans-Christoph Anders, Lieselotte Zastrow und Barbara Boecker jedenfalls haben ihren Rücktritt vom Vorstand und ihren Verzicht auf die Mitgliedschaft in der Seniorenvertretung erklärt.

Ohne Vertrauen des Bad Honnefer Stadtrates will man nicht weiterarbeiten

Der von CDU, Bürgerblock, FDP und der Fraktion Grün & Sozial getragene Beschluss zeige, dass die Mehrheit des Rates die Arbeit der Seniorenvertretung "nicht schätzt" und sie "nicht für erhaltenswert hält", schreiben die Vorstandsmitglieder. Ohne das Vertrauen des Rates sehe man sich außerstande, die Ämter fortzuführen.

Gerd Pflaumer, der für das elfköpfige Gremium die Pressearbeit übernommen hat, vermutete am Mittwoch gegenüber dieser Zeitung, dass es bis Mai keine Sitzung mehr geben werde. Dann würde die dreijährige Amtszeit der Seniorenvertretung regulär enden.

Er selbst wolle aus Solidarität auch vorzeitig sein Engagement beenden. De facto sei das Gremium am Ende. Die Ratsmehrheit will die Seniorenvertretung durch einen "Fachbeirat" ersetzen, der mit Experten besetzt werden soll. Die entsprechende Satzung ist vor einer Woche beschlossen worden.

Geänderte Satzung für Seniorenvertretung Bad Honnef lag schon vor

Pflaumer wies das Argument der Gegner, dass die Wahlbeteiligung für die Seniorenvertretung bei nicht einmal vier Prozent gelegen habe, erneut zurück. Mit der zusätzlichen Möglichkeit einer Briefwahl und einem Wahllokal in Aegidienberg hätte die Wahlbeteiligung erhöht werden können. Die entsprechende Satzungsänderung habe ja schon vorgelegen.

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Gerd Pflaumer vermutet, dass auch der 2019 gegründete Förderverein zur Unterstützung der Seniorenvertretung aufgelöst wird. Dessen Vorsitzende ist Lieselotte Zastrow. Zweck des Vereins "ist die Förderung von Aktionen und Projekten der Seniorenvertretung, die über keine eigenen Finanzierungsquellen verfügt", heißt es auf Homepage der Stadt.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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