Was hat die Popgruppe Abba mit dem Schriftsteller Stefan Zweig gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, einmal abgesehen von einem Thema: Waterloo.

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Die einen gewannen mit dem Lied gleichen Titels den Eurovision Song Contest im Jahr 1974, der andere widmete dem Geschehen am Vortag zur geschichtsträchtigen Schlacht ein Kapitel in seinem Buch "Sternstunden der Menschheit", vor allem mit Blick auf die Fragwürdigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen.

Im Programm "Lieblingssongs und Lieblingsbücher" fanden Abba und Zweig zusammen. Als "Das literarisches Quartett" aus der Opernwerkstatt am Rhein mit Sitz in Hürth und Probenbühne in Frechen sangen und tanzten Victoria Küpper, Elisabeth Kirch, Stefan Peters und Pascal Schürken – und sie lasen vor.

Publikum in Hürth erlebte sorgsam inszenierte Momente

Der freischaffende Regisseur Sascha von Donat hatte aus seinen Lieblingsbüchern quer durch die Literaturgeschichte jeweils nur wenige Seiten ausgewählt und sich Gedanken zur Musik gemacht, die dazu passen würde. Die Musik zu den live gesungenen Songs hatte die Band der Opernwerkstatt eigens arrangiert und eingespielt, am Mittwochabend kam sie vom Band.

Die Gäste im Kulturgasthaus "Op d'r Eck" erlebten unterhaltsame, überraschende, charmante, erotische, witzige und sorgfältig inszenierte Momente. Und das dank der finanziellen Kulturförderung für den Hürther Verein zur Quartier-Erhaltung Stotzheim/Sielsdorf bei freiem Eintritt.

Auswahl im Hürther Kulturgasthaus reichte von Klassiker bis Kinderbuch

Die Auswahl der Bücher reichte von Klassikern deutscher Literatur wie Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" über die Urzelle des Geheimnisromans "Dracula" bis zu Komödien vom Schlage des "Känguru-Manifestes" von Marc Uwe Kling oder Kinderbüchern wie "Der kleine Prinz". Das musikalische Spektrum erstreckte sich von Puccinis Arie "Quando me'n vo'", nach allen Regeln der Opernkunst gesungen von Viktoria Küpper, über den Punkhit "Should I Stay or Should I Go" von The Clash bis hin zum Duett "Totale Finsternis" aus dem Musical "Tanz der Vampire".

Der hypnotische R&B-Song "Survivor" der Girlgroup Destinys Child führte da mitten hinein in die spannende Erzählung des Himalaya-Bergsteigers Beck Weathers, der nur knapp dem "hypothermischen Tod" am Mount Everest entging, gelesen von Stefan Peters. Im Roman "Hard Land" von Benedict Wells spielt der junge Protagonist E-Gitarre zur Beerdigung seiner Mutter, und der Schauspieler Pascal Schürken rockt mit einer imaginären Gitarre zu Billy Idols "Dancing with Myself" auf der Bühne.

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Elisabeth Kirch haucht mit viel Erotik die jazzige Ballade "Die Katze" der Chansonnette Annett Louisan, passend zum Geschehen im Roman "Die gefährliche Frau", bei dem eine Dame im Auftrag von Ehefrauen die Treue ihrer Männer testet. Lust auf Lesen und Musikhören gleichermaßen mache der Abend – so bedankte sich Ulrich Klugius vom Verein zur Quartier-Erhaltung bei den Akteuren für ihre hochkarätige Vorstellung.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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