"Tanzen war für uns ganz wichtig", erinnert sich Ute Dörner. Über einen Tanzkurs hat sie ihren heutigen Ehemann kennengelernt.

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Seit 60 Jahren sind die Burscheider Ute und Hubert Dörner verheiratet. Die Anfänge ihrer Liebesgeschichte wirken fast wie im Märchen. Dabei hatte zumindest Ute Dörner das nicht für ihr Leben geplant. "Ich wollte keine Jungs, ich wollte das Abitur machen und dann Lehrerin werden", sei sie sich damals sicher gewesen. In der Tanzschule in Bonn begegnete sie dann zum ersten Mal ihrem Mann. Die Jubilare hatten damals denselben Weg, weil sie nah beieinander wohnten. Hubert Dörner habe seine heutige Ehefrau und ihre Schwester immer nach dem Tanzkurs nach Hause gebracht.

Ute Dörner erzählt, wie schnell sie sich dann aber doch sicher gewesen sei: "Für mich war klar: Das ist der Mann für´s Leben – mit dem möchte ich alt werden", so die 83-Jährige. Als "Liebe auf den ersten Blick" würde sie es nicht bezeichnen, verliebt hätten sich die beiden dann aber doch sehr schnell. "Ich hätte ihn sofort, auch ohne Abschluss geheiratet, aber meine Mutter hat gesagt: ‚Du machst erst mal das Abitur‘", lacht Ute Dörner, die damals erst 17 Jahre alt war. Hubert Dörner studierte in dieser Zeit, um Maschinenbauingenieur zu werden. "Wir haben während des Studiums einen großen Pack Liebesbriefe geschrieben", erinnert sich Ute Dörner.

Erst als wir uns trennen mussten, hat es angefangen, zu regnen

Hubert Dörner, Jubilar

In diesen Jahren bemerkte das Paar, wie viele Gemeinsamkeiten und Verbindungspunkte sie hatten. "Wir hatten durch unsere Jugend Punkte, die uns zusammengeschweißt haben", sagt Ute Dörner. Beide seien im Krieg mit ihren Familien in die Bundesrepublik geflohen, sie wohnten beide eine Zeit lang in Bielefeld, später in Bonn. Besonders ihr christlicher Glaube und später das Engagement für die Burscheider Kirchengemeinde habe sie verbunden. "Wir waren beide sehr religiös angebunden, mein Mann ist Kolpinger, ich war bei den katholischen Frauen der KFD", berichtet Ute Dörner. Heute ist sie sich sicher, dass der Glaube ihre Ehe getragen habe, dieser habe ihnen Kraft und Zuversicht gegeben.

Das Ehepaar verlobte sich schließlich im Keller des Elternhauses, dort räumten sie dann für ihre Hochzeit das Wohnzimmer aus. "Es war einfach, aber wunderschön", sagt Ute Dörner. Das Paar wohnten damals noch nicht zusammen, Hubert Dörner wohnte in Frankfurt, seine Ehefrau noch zu Hause in Bonn. An ihrem Hochzeitstag habe den ganzen Tag die Sonne geschienen, erzählt Hubert Dörner. "Erst als wir uns trennen mussten, hat es angefangen, zu regnen", sagt er.

Nach der Hochzeit bekam das Ehepaar vier Kinder. Die Familie hätte sie besonders verbunden, erzählen sie. "Durch die Familie, die Arbeit, die Freuden und die Leiden hatten wir gar nicht die Möglichkeit, uns auseinanderzuleben, es war immer etwas los", sagt Hubert Dörner lachend. Der Grund, warum ihre Ehe gehalten habe, sei aber vor allem Kommunikation. "Wir sind immer im Kontakt geblieben, haben miteinander gesprochen. Die Schwierigkeiten kamen, aber wir haben uns immer ausgetauscht", erklärt der 88-Jährige.

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Das seien die Geheimnisse ihrer Ehe, erzählen sie. Ute Dörner sagt schließlich den Satz, der dann doch wieder einem Märchen gleicht: "Wir sind wirklich das geworden, was wir uns gewünscht haben: Wir sind gemeinsam alt geworden."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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