Für die Sängerinnen und Sänger, die sich im Casino in Euskirchen eingefunden hatten, hätte die im November 2024 abgehaltene Wahl zum Instrument des Jahres kaum erfreulicher ausfallen können.
Als ältestes Instrument der Menschheit entschieden die 16 Landesmusikräte, dass die Stimme dieses Jahr im Mittelpunkt stehen solle. Ein Wunsch, der den an der großen Euskirchener Chornacht beteiligten Akteuren sehr entgegenkam. "Wir hatten im Rahmen der Casinale 2023 bereits einen Abend mit mehreren Chören organisiert", berichtete Michael Luke vom Kultur- und Förderverein Casino.
"Diese Veranstaltung ist dermaßen gut angenommen worden, dass wir uns im Vorstand dazu entschlossen haben, ein jährlich stattfindendes Event zu etablieren, um der Vielfalt der Euskirchener Chöre eine Plattform zu bieten. Die Wahl zum Instrument des Jahres ist dabei nur ein glücklicher Zufall, der aber natürlich trotzdem sehr gut passt." Die angesprochene Vielfalt spiegelte sich auch am Konzertabend wider, bei dem vier Ensemble mit ihren unterschiedlichen Stilrichtungen zum Gelingen beitrugen.
Zuhörer genossen im Euskirchener Casino die Vielfalt
Während die 16 Sängerinnen des Go(o)d-Sounds-Gospelchores unter der Leitung von Nicole Wolke gleich zu Beginn den Lobgesang in den Fokus rückten, schlugen die Mitglieder des Frauenpopchors SoundAround der Musikschule Euskirchen auch gesellschaftskritischere Töne an. Geleitet von Uli Schneider, riefen sie mit dem Titel "Laut sein" von der Gruppe Maybebop dazu auf, Hass und Ausgrenzung nicht stillschweigend zu akzeptieren.
"Ich finde es großartig, dass wir heute nicht nur ganz klasse Musik zu hören bekommen, sondern auch eine Botschaft mitnehmen können", freute sich Konzertbesucherin Renate Nießen. Nach der Pause wurde das breite Repertoire noch um eine ordentliche Portion Humor erweitert. Dafür sorgte das A-cappella-Trio EU-Semble mit Robert Kunze, Robert Schloeßer und Bruno Schreiner, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert.
"Vor einem Monat haben wir noch Weihnachten gefeiert, doch nicht bei allen sind die Geschenkewünsche auch in Erfüllung gegangen", erklärte Robert Kunze und nahm dabei bereits die Handlung des Stückes "Oh Lord" vorweg. Dabei habe sich Sängerkollege Robert Schloeßer in der Hoffnung auf den großen Reichtum als Weihnachtsgeschenk an höhere Mächte gerichtet, um vor gut situierten Bekannten besser dazustehen – leider ohne Erfolg.
Den Abschluss dieser Reise durch die unterschiedlichen Musikgenres bildete das Erftstädter Ensemble Songrise. Chorleiterin Barbara Luke, die als Musiklehrerin an der Marienschule bereits zahlreichen Nachwuchschören vorsteht, hat sich mit ihrem jüngsten Gesangsteam der Jazzmusik verschrieben. "Man merkt allen Sängerinnen und Sängern heute Abend an, dass sie ihrem Hobby mit Leidenschaft nachkommen", lobte Renate Nießen.
Obwohl erwähntes Hobby bei allen vier Ensembles der Gesang sei, entstünden bei der Ausübung derart unterschiedliche Ergebnisse, die an diesem Abend wieder zu einem harmonischen Konzert vereint wurden. "Ich genieße diese Vielfalt sehr und freue mich, dass es dank des Fördervereins nun jährlich einen solchen Abend geben wird, bei dem die Euskirchener Chöre ihr Können zeigen dürfen." © Kölner Stadt-Anzeiger
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