Die schwarz-grüne Kooperation im Stadtrat will mehr Geld für die digitale Bildung an den Schulen bereitstellen.
Der Haushaltsansatz soll auf Antrag von CDU und Grünen um 400.000 auf 1,7 Millionen Euro pro Jahr angehoben werden. Das Geld soll vor allem für die Beschaffung von digitalen Endgeräten wie Tablets und interaktive Tafeln ausgegeben werden.
Mit dem gemeinsamen Antrag reagieren die Kooperationspartner auf die Kritik, die es im Bildungsausschuss am Entwurf zur Fortschreibung des Medienentwicklungsplans gegeben hatte – auch aus den Reihen der Politik. Ein Sachverständiger hatte vorgeschlagen, die Zahl der Endgeräte an den weiterführenden Schulen zu erhöhen. Rechnerisch sollten sich künftig drei statt bisher vier Schüler ein Gerät teilen, an den Grundschulen sollte es weiterhin keine interaktiven Tafeln geben. Die Kosten wurden auf 1,3 Millionen Euro im Jahr beziffert.
Hürth: Schulen sollen Eltern an den Kosten beteiligen können
"Aus unseren Gesprächen mit den Schulen ist klar geworden, dass es für den Unterricht einen großen Mehrwert hat, wenn zumindest in den höheren Klassen jede Schülerin und jeder Schüler ein eigenes Gerät hat, das auch mit nach Hause genommen werden kann", so Hendrik Fuchs, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Auch an den Grundschulen seien digitale Tafeln mit Touchfunktion wünschenswert. Mit den zusätzlichen Mitteln soll die Ausstattungsquote auf 1:2 erhöht werden.
Die CDU will es den weiterführenden Schulen freistellen, die Mittel alternativ für eine 1:1-Ausstattung in bestimmten Jahrgängen einzusetzen, indem Eltern einen Zuschuss zum Kauf eines privaten Tablets erhalten, das dann sowohl im Unterricht als auch zu Hause genutzt werden kann. Das Modell der Elternbeteiligung werde bereits in Bocholt erfolgreich praktiziert, so CDU-Fraktionschef Björn Burzinski: "Dort haben 70 Prozent aller anspruchsberechtigten Haushalte die Möglichkeit genutzt, über die Stadt ein bezuschusstes iPad zu kaufen."
Hürth: Kritik an der Landesregierung
Der bildungspolitische Sprecher Ulrich Klugius verwies darauf, dass es an den beiden Hürther Gymnasien bereits gut funktionierende Pilotprojekte zur 1:1-Ausstattung gebe. An den Grundschulen soll zumindest die schon vorgesehene 1:4-Ausstattung mit Tablets erreicht werden, so Regina Kaiser, grünes Mitglied im Schulausschuss. Außerdem könnten die Klassenräume dort durch die zusätzlichen Mittel mit Smartboards ausgestattet werden.
CDU-Fraktionschef Burzinski kritisierte in diesem Zusammenhang die Landesregierung. Zwar setze das NRW-Schulministerium in seinen Vorgaben immer stärker auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen. "Nur kommt aus Düsseldorf leider bis jetzt kein Signal, sich am Kauf der dafür notwendigen Geräte beteiligen zu wollen", so Burzinski. In Bayern sei das anders, dort bekämen Eltern einen Zuschuss zum Kauf eines iPads. © Kölner Stadt-Anzeiger
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