Köln - Der Maler Gerhard Richter sorgt sich um eine auf Kunst spezialisierte Bibliothek in seiner Heimatstadt Köln.

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"Die Kunst- und Museumsbibliothek ist eine unerschöpfliche Wissens- und Inspirationsquelle", teilte der Künstler über die Initiative "Rettet die KMB!" mit. "Als solche habe ich sie über Jahrzehnte schätzen gelernt. Als Kölner Bürger bin ich stolz, dass die Stadt über diesen reichen Schatz verfügt, der jeden Tag von vielen Kunstinteressierten - Professionellen wie Laien - aktiv genutzt wird." Richter, der am 9. Februar 93 Jahre alt wird, gilt als einer der einflussreichsten Maler der Welt, dessen Gemälde zu den teuersten gehören.

Eine der größten Kunstbibliotheken überhaupt

Die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) ist mit über 550.000 Bänden eine der weltweit größten öffentlichen Bibliotheken zur modernen Kunst und Fotografie. Sie muss jedoch zum 1. Juli ihren derzeitigen Hauptstandort räumen - ein neuer ist noch nicht gefunden.

Die Initiative "Rettet die KMB!" befürchtet deshalb, dass die Bestände erst einmal eingelagert werden und die Bibliothek damit faktisch geschlossen wird. Die ehemalige NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen gibt zu bedenken: "Eine eingepackte Bibliothek verliert ihren Sinn." Die Initiative selbst bezeichnet eine Schließung der Bibliothek als "kulturelle Katastrophe".

Eine Sprecherin der Stadt Köln teilte mit, dass sich eine Beschlussvorlage für den Stadtrat zur Anmietung einer zentrumsnah gelegenen Unterkunft für die Bibliothek gerade in der verwaltungsinternen Abstimmung befinde. Dabei gehe es zunächst um eine Interimsliegenschaft. "Die Festlegung des dauerhaften Standortes der Kunst- und Museumsbibliothek in Trägerschaft der Stadt Köln erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt."  © Deutsche Presse-Agentur

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