Es war im August 1970, als die fünfzehnjährige Doris Kräling, in der Jaguarbahn auf der Ehrenfelder Kirmes in Köln, fast auf dem Schoß des gleichaltrigen Theo Faßbender gelandet wäre.

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Er saß unten in der Gondel, sie oben. Während der rasanten Berg-und Talfahrt konnte sie sich nicht mehr halten und rutschte zu ihm hinunter. Mit den Worten "ich beiße nicht" fing er sie auf. Danach schlenderten beide gemeinsam über die Kirmes und der junge Mann schenkte ihr viele bunte Ballons.

Von da an trafen sie sich jeden Tag. "Wenn man jung ist, hat man schnell Schmetterlinge im Bauch", resümiert Theo Faßbender, heute am Tag der Goldhochzeit. Damals wohnte er in Bickendorf, machte eine Lehre als KFZ-Mechaniker bei Ford. Sie war in Ehrenfeld zu Hause und absolvierte eine Ausbildung in einem Friseursalon. Aus Sympathie wurde Liebe, auch die Eltern der beiden jungen Leute waren mit der Beziehung ihrer Kinder einverstanden.

1972 erkrankte Doris Kräling schwer, musste ihre Lehre abbrechen und hatte zwei Jahre mit der Krankheit zu kämpfen. Das veranlasste sie, ihre große Liebe zu bitten, sich jemand anderen zu suchen. Doch das kam für Theo Faßbender, der inzwischen bei Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) angestellt war, nicht in Frage. So heiratete das Paar am 24. Januar 1975 standesamtlich sowie kirchlich und bezog die erste gemeinsame Wohnung in seinem Bickendorfer Elternhaus.

Bei seinen Eltern hatten der Karneval und das Vereinsleben immer Priorität, er war damit groß geworden. So war er im Laufe seines Lebens 40 Jahre an verschiedenen Positionen im Kölner Karneval und in einem Verein tätig. "Ich war nur seine Frau und bin mitgelaufen!", lacht Doris Faßbender. Verständlich, dass Sohn Thomas, der am 10. Januar 1983 zur Welt kam, im Bauch der Mama bereits das "Trömmelche" hörte.

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Job und Karneval forderten jedoch ihren Tribut, Theo Faßbender erkrankte, musste kürzertreten. Das Paar kaufte 1996 einen Campingwagen mietete bis 2022 einen Stellplatz in Wintrich an der Mosel und änderte sein Leben komplett. In ihrem Haus in Rheidt-Hüchelhoven, das sie 2005 gekauft haben und in dem sie mit ihrem Sohn und dessen Familie wohnen, wird das Fest der Goldhochzeit mit der Familie gefeiert. Auch dabei sind die beiden Enkelkinder und ihre treuen Wegbegleiter, der Hund Dr. Watson und vier adoptierte Katzen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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