Was die Verzögerung von Eröffnungen anbelangt, kann man in Köln wahrscheinlich niemanden mehr überraschen.
Doch genau das ist Andreas Dimitriou jetzt gelungen, indem er am Klettenberggürtel plötzlich das Licht eingeschaltet und die Tür geöffnet hat.
Woran viele Menschen im Veedel kaum noch geglaubt haben: Das Plomari Garden ist nach einer Anbahnungsphase von drei Jahren nun tatsächlich in Betrieb; wenn auch noch nicht in dem Umfang, wie der Gastronom es sich selber gewünscht hätte. Denn nach wie vor fehlt es an Personal – vor allem in der Küche.
Herausforderungen bei der Übernahme der Gaststätte Mehring
Als der 53-Jährige im Oktober 2021 die frühere Unsichtbar in den Räumlichkeiten der einstigen Gaststätte Mehring übernahm, wollte er nach eigenen Worten "baulich eigentlich nichts verändern". Dann reihte sich eine Katastrophe an die andere: Feuchtigkeit in den Räumlichkeiten; Handwerker die Vorkasse verlangten, aber nicht zur Arbeit erschienen und schließlich das größte Problem, die veralteten Stromleitungen. Die Rhein-Energie habe anderthalb Jahre gebraucht, um neue zu legen, klagt der Wirt, der schließlich selber monatelang krank wurde, nachdem ihm "die Puste und das Geld ausgegangen" war.
Ein Jahr bevor Dimitriou den Vertrag für das 200 Quadratmeter große Ecklokal samt geräumiger, inzwischen überdachter Terrasse abschloss, hatte er am Sülzgürtel /Ecke Zülpicher Straße das wesentlich kleinere griechische Lokal Plomari übernommen, in dem er zuvor als Kellner angestellt war. Diese Adresse will er nun abstoßen und sich ganz auf die neue Location mit 110 Plätzen innen und weiteren 50 draußen fokussieren. Die Küche ist griechisch-mediterran geprägt und "ein wenig kreativer", als die ältere, seit 2004 bestehende Adresse.
Das leuchtende Blau, das in vielen griechischen Lokalen buchstäblich tonangebend ist, hat der gebürtige Kölner spärlich und fast nur an der Tür und den Fensterrahmen eingesetzt, während bei den gepolsterten Sitzmöbeln gedeckte Farben vorherrschen. Aufgrund des hell gefliesten Bodens und Marmor-Wandstücken ist die Gesamtoptik eher kühl.
Von der Clubszene zur Gastronomie
Dimitriou kommt selber nicht aus der Speisegastronomie, sondern war in der Vergangenheit eher im Nachtgeschäft tätig. Er führte den Club Venue (ehemals Tanzcafé Bauer, heute Tivoli) an der Hohe Pforte, das inzwischen geschlossene Privileg am Barbarossaplatz und das Café Destill am Hohenzollernring, das zu einer Shisha-Bar geworden ist.
Nach all den Anlaufschwierigkeiten hofft der neue Betreiber vom Plomari Garden, dass ihm eine glücklichere Zukunft bevorsteht. Anfang des neuen Jahres soll der mit zum Gebäude gehörende, aber separat zugängliche Laden unter dem Namen "Val Häus" schon ab morgens um acht Uhr Kuchen, griechisches Blätterteiggebäck und Kaffee anbieten.
Auf der Karte stehen elf Vorspeisen, darunter griechische Klassiker wie Zaziki oder der Oktopus vom Grill mit Blumenkohlcreme. Zu den zehn Hauptgerichten zählen unter anderem das Doradenfilet mit Brokkolipürée sowie das Lammkarrée mit frischem Gemüse. Bei Dessert steht unter anderem Cheesecake oder Orangengrießauflauf zur Wahl. Sion-Kölsch wird vom Fass ausgeschenkt, das griechische Bier Mythos gibt es ebenfalls vom Fass. Die noch im Aufbau befindliche Weinkarte beinhaltet überwiegend griechische Weine.
Plomari Garden, Luxemburger Straße 319A, Köln-Klettenberg. Öffnungszeiten: Montags, mittwochs, donnerstags und sonntags 17–22 Uhr, freitags und samstags 17–23 Uhr, dienstags Ruhetag. Am ersten und zweiten Weihnachtstag geöffnet. © Kölner Stadt-Anzeiger
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