Düsseldorf - Die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen im Landtag wollen die Fördermaßnahmen für Herdenschutz vor Wölfen auf die gesamte Landesfläche ausweiten.
In einem Antrag forderten sie die Landesregierung zudem auf, zu prüfen, ob Wolfsrisse auch von Mutterkühen, Rindern, Pferden sowie Hütehunden künftig entschädigt werden können.
Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) sprach von einer Doppelstrategie im Wolfsmanagement. So solle einerseits der Herdenschutz intensiviert werden. "Die Förderkulisse soll auf das ganze Land ausgedehnt werden", sagte er. Klar sei aber auch, dass Problemwölfe "abgeschossen werden müssen". Daher habe sich die Landesregierung für das Schnellabschussverfahren eingesetzt. Seit September gebe es die Möglichkeit, dies auch umzusetzen.
Die CDU-Abgeordnete Bianca Winkelmann verwies auf die Ankündigung der EU-Staaten, den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzustufen. Dies voranzutreiben, sei eine wichtige Aufgabe für die nächste Bundesregierung. Auch Krischer hatte die Bemühungen auf EU-Ebene bereits im September begrüßt.
FDP: "Maßnahmen absolutes Placebo"
Aus der Opposition gab es gemischte Reaktionen: Der SPD-Politiker René Schneider bezeichnete den Antrag von CDU und Grünen als Fortschritt im Sinn der Weidetierhalter. "Sie machen sich nun endlich die Position zu eigen, dass ganz NRW Wolfsgebiet werden muss."
Dietmar Brockes von der FDP hingegen kritisierte die Vorschläge. Wenn man Bilder sehe, "wo der Wolf 1,40 Meter hohe Zäune überspringt, dann muss man auch ganz klar sagen, dass solche Maßnahmen einfach nichts nutzen und dass dies ein absolutes Placebo ist". Mehr Geld für Weidetierhalter könne keine Dauerlösung sein. Die Tierhalter gingen mit Angst morgens auf ihre Weiden oder in die Stallungen, weil ihre Schafe und Kühe dort nicht mehr sicher seien. Stattdessen müsse der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden, damit Weidetierhalter endlich wieder in Ruhe schlafen könnten. © Deutsche Presse-Agentur
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