Weihnachten ist für die Nutzerinnen und Nutzer der Tafel Oberberg-Süd diesmal schon knapp zwei Wochen vor Heiligabend.
Hunderte Kartons, gefüllt mit haltbaren Lebensmitteln, Süßigkeiten und kleinen Geschenken, stehen an diesem Mittwochvormittag auf mehreren Tischreihen im evangelischen Gemeindehaus am Waldbröler Wiedenhof. Dort warten sie, fein säuberlich sortiert nach Familiengröße, auf ihre Adressaten.
Zum 18. Mal verteilt die Tafel diese Weihnachtskisten. Und zeitgleich erfolgen Ausgaben an den Tafel-Zweigstellen in Denklingen, Morsbach, Nümbrecht und Wiehl. Mädchen spendet 82 EuroTafel-Chefin Liane Althoff freut sich über die ungebrochene Spendenbereitschaft: "Mit mehr als 900 Kisten haben wir ähnlich viele wie im vergangenen Jahr bekommen."
Rund 60 Ehrenamtler machen mit
Mit einem Team von rund 60 Ehrenamtlern sind diese am Dienstag eingesammelt worden. Althoff dankt: "In der schwierigen Situation derzeit ist es nicht selbstverständlich, dass man auch den Nächsten sieht." Besonders berührt habe sie die Spende einer Morsbacher Grundschülerin über 82 Euro. Das Mädchen hatte mit ihrer Mutter Plätzchen gebacken und diese für den guten Zweck auf dem Nikolausmarkt in der Ortschaft Holpe verkauft.
Zum zweiten Mal in der Geschichte der Tafel gab es für die Adressaten nach Abholung ihrer Weihnachtskiste ein warmes Mittagessen, diesmal Rindergulasch mit Rotkohl und Nudeln. Die Idee dazu kommt von Kevin Deppe, Leiter des Naturerlebnisparks Panarbora, und Dirk Hundhausen vom Löschzug 1 der Waldbröler Feuerwehr. Gemeinsam mit der Gaststätte Hauderei haben sie die Mahlzeit zubereitet und die Ausgabe organisiert, finanzielle Hilfe und zudem Lebensmittel haben sie von Unternehmen und einer Bank erhalten.
"Es ist schön, wenn man etwas zurückgeben kann", findet Wehrmann Hundhausen. Jürgen Kohlrausch, seit rund zwei Jahren Tafelnutzer, ist begeistert: "Hier erfährt man, dass man noch ein Mensch ist – dahinter steckt echte Herzlichkeit." Lobende Worte findet er nicht nur für die Weihnachtskisten, sondern für die Versorgung durch die Tafel allgemein und das "Zeitcafé" im Kontaktpunkt: "Da wird man als Gast wertgeschätzt." Der 67-jährige Reichshofer schildert, dass er früher selbst für die Tafel gespendet habe: "Damals habe ich gedacht, dass mich dieses Schicksal vielleicht auch mal treffen kann." © Kölner Stadt-Anzeiger
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