Auch fast eineinhalb Jahre nachdem bekannt wurde, dass die Blitzer auf der Zoobrücke teilweise zehn Jahren defekt sind, wurden die Anlagen noch immer nicht ausgetauscht.

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Das bestätigt ein Stadtsprecher auf Anfrage: "Die Suche nach technisch umsetzbaren Möglichkeiten dauert an", sagte er. Einen Termin für den Austausch der Anlagen kann die Stadt nicht nennen.

Nach wie vor stellt die Stromversorgung der geplanten neuen laserbasierten Anlagen das Hauptproblem dar. Kabelgebundener Strom sei auf der Brücke nicht ausreichend verfügbar. "Es wird nach einem System gesucht, das ohne externe Stromzufuhr arbeitet."

Autofahrer halten sich laut Stadt trotzdem an Tempolimit

Seit dem 1. Oktober 2023 gilt auf der Zoobrücke Tempo 50 statt 80. Kurz danach kam heraus, dass die Stadt überhaupt nicht dazu in der Lage ist, sicherzustellen, dass die Autofahrer das neue Tempolimit auch tatsächlich einhalten.

Bis auf einen Blitzer auf Höhe der Amsterdamer Straße sind alle Blitzanlagen auf der Brücke defekt. Die Anlage in der Mitte der Brücke in Fahrtrichtung Kalk ist seit Januar 2014 dauerhaft außer Betrieb – die Anlage auf der gegenüberliegenden Seite seit Juli 2014. Die Sensoren der Anlage in Höhe Auenweg, Fahrtrichtung Kalk, sind seit Oktober 2020 (rechte Spur), Januar 2023 (mittlere Spur) und Juni 2023 (linke Spur) defekt, und die Sensoren in Fahrtrichtung linksrheinisch funktionieren seit Oktober 2020 (rechte Spur), August 2023 (mittlere Spur) und September 2022 (linke Spur) nicht mehr.

Offenbar halten sich die Autofahrer allerdings auch ohne Kontrollen an die neue Höchstgeschwindigkeit. Messungen mit sogenannten Seitenradargeräten hätten gezeigt, dass sich die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Zoobrücke bei etwa 50 Stundenkilometer eingependelt hat, so der Stadtsprecher.

Das Verkehrsdezernat hatte die Tempodrosselung von 80 auf 50 km/h damit begründet, dass die Schutzelemente, die den Autoverkehr von Radfahrern und Fußgängern trennen, nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen würden. Zur Gefahrenabwehr müsse daher Tempo 50 eingeführt werden, um die Sicherheit zu erhöhen.

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Zunächst hieß es zwar, dass eine Zwischenlösung gesucht werde, um wieder 80 km/h zulassen zu können. Die Untersuchung eines externen Ingenieurbüros hat daraufhin aber ergeben, dass sich die Schutzeinrichtungen nur auf den aktuellen Stand bringen lassen, wenn die Zoobrücke ohnehin vollständig saniert wird. Das wird allerdings wohl erst in den 2030er Jahren der Fall sein. In der Abfolge der geplanten Brückensanierungen müssen zunächst die Arbeiten an der Mülheimer Brücke abgeschlossen sein. Danach ist zuerst die Severinsbrücke und dann die Deutzer Brücke an der Reihe. Die Zoobrücke bildet das Schlusslicht. Bei der 2,6 Kilometer langen Zoobrücke handelt es sich um eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Stadt, etwa 100.000 Fahrzeuge sind dort pro Tag unterwegs.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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