Das Krankenhaus Bedburg schließt zwar erst am Freitag, 31. Januar, nach 129 Jahren endgültig, doch schon jetzt steuert kein Rettungswagen mit schwer kranken oder verletzten Patienten das Haus in der Bedburger Innenstadt an.

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Es werden keine Patienten mehr angenommen. Für den Rettungsdienst bedeutet das: mehr und längere Fahrten zu weiter entfernt liegenden Krankenhäusern.

"Die Notfälle werden nun nach Bergheim, Grevenbroich oder Frechen gefahren", sagt Kreisdezernent Martin Gawrisch. Der Rhein-Erft-Kreis als Träger des Rettungsdienstes werde genau beobachten, wie sich die längere Bindung von Rettungsfahrzeugen und Personal auswirke. Bis jetzt seien keine negativen Folgen zu beobachten. "Aber die Beobachtungsphase wird sicher nicht nur wenige Tage, sondern drei bis sechs Monate dauern."

Rhein-Erft: In acht Minuten soll ein Rettungswagen am Einsatzort sein

Der Kreis verfolge mehrere Schutzziele, erläutert Gawrisch. So soll in 90 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten nach einer Alarmierung "ein geeignetes Rettungsmittel" am Einsatzort ist, in der Regel also ein Rettungswagen mit Rettungssanitätern. Innerhalb von zwölf Minuten nach Alarmierung soll dann auch der Notarzt vor Ort sein.

Aber: Für die Fahrtzeit in ein Krankenhaus gibt es tatsächlich keine zeitliche Vorgabe. Hier gilt lediglich: Es muss das nächste geeignete Krankenhaus angesteuert werden. "Je nach Schwere des Falles kann nachträglich auch noch ein Rettungshubschrauber alarmiert werden", sagt Gawrisch. Doch er sagt auch, dass längere Fahrtzeiten keine negativen Folgen haben dürften. "Dann müssten wir nachsteuern." Heißt: Der Kreis würde den Rettungsdienst mit Personal und Fahrzeugen aufrüsten.

Wegen der angepeilten Einsatzzeiten sei es wichtig, dass Bedburg als Standort für den Notarzt auch über den 31. Januar erhalten bleibe. Pläne, in der Schlossstadt auch eine Notfallambulanz aufrechtzuerhalten, sieht Gawrisch aus Sicht des Rettungsdienstes allerdings kritisch: "Für den Rettungsdienst ist eine Notfallambulanz nur dann sinnvoll, wenn daran ein Krankenhaus angeschlossen ist, in das die Patienten dann aufgenommen werden. Sonst müssen die Patienten nach der Fahrt in die Ambulanz nochmal weiter in ein Krankenhaus gefahren werden."

Im Vergleich zu anderen Landkreisen sei der Rhein-Erft-Kreis jedoch noch in einer guten Position. "Mit der Anzahl unserer Krankenhäuser haben wir noch kurze Wege, was den Rettungsdienst angeht", sagt Gawrisch. Doch könne es durchaus sein, dass es nun Gespräche auch mit Verwaltungen und Krankenhäusern über die Grenzen des Rhein-Erft-Kreises hinaus gebe.

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So gebe es ja auch in Jülich, Erkelenz, Hackenbroich und Neuss noch Krankenhäuser, die vom Rettungsdienst mit Patienten angefahren werden könnten - wobei das Krankenhaus Grevenbroich selbst vor einem großen Umbruch steht und die Notfallambulanz geschlossen werden soll.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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