Es ist eine Premiere: Vera Unland zeigt zum ersten Mal öffentlich ihre Gemälde, und zwar in der Reihe "Kunst im Rathaus" in Euskirchen. Ihre Ausstellung mit dem Titel "Nebelwelten" wird an diesem Freitag um 19 Uhr eröffnet.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Ein wenig aufgeregt werde sie bei der Eröffnung wohl sein, vermutet die Künstlerin, die im Kaller Ortsteil Anstois lebt und als Tierärztin in einer Praxis in Kommern arbeitet. Mit dem Malen habe sie schon im Kindesalter begonnen, erzählt die Autodidaktin, die für die Schau in Euskirchen auffallend viele Naturdarstellungen ausgewählt hat.

Vera Unland, die in Euskirchen ausstellt, mag Caspar David Friedrich und René Magritte

Zu sehen sind "verwunschene Landschaften, traumhafte Realitäten und geheimnisvolle Nebelwelten, die zu einer fantasievollen Reise einladen". So beschreibt Sabine Dünnwald, Leiterin des Stadtarchivs und Organisatorin der Kunstreihe, die Zusammenstellung, die 80 Arbeiten umfasst, wobei Acryl auf Leinwand deutlich überwiegt.

Vera Unland hat kein direktes Vorbild, bewundert aber viele renommierte Künstler, zum Beispiel Caspar David Friedrich ("wegen der Stimmung in seinen Bildern") oder auch René Magritte. Melancholie, Einsamkeit, Szenen am Meer, wie man sie von Friedrich kennt, sind auch typische Merkmale in der Malerei der 39-Jährigen. Trotz der dunklen Farben, die sie häufig verwendet, seien die Bilder "nicht bedrückend – stattdessen strahlen sie Ruhe aus", sagt Dünnwald.

"Ich male Motive, weil ich sie schön finde", erzählt Unland. Die Bandbreite ist groß. Sie reicht von Landschaftsbildern aus der Eifel ("Über Kommern", "Dreiborner Hochfläche"), dem Hohen Venn oder Schottland ("Loch Lomond") über Tierdarstellungen bis hin zu Werken, an denen sich eine andere ihre Vorlieben ablesen lässt: der Surrealismus.

Ich bin froh, wenn die Betrachter meiner Bilder ans Nachdenken kommen.

Vera Unland

Manchmal versuche sie, mit ihren Bildern Botschaften zu vermitteln, sagt die Künstlerin. Mal sind sie leicht zu entschlüsseln, etwa bei dem Orang-Utan-Bild mit dem Titel "Letzter seiner Art", das den Raubbau an der Natur anprangert, mal sind sie subtil. "Ich bin froh", sagt Unland, "wenn die Betrachter meiner Bilder ans Nachdenken kommen" – zum Beispiel über die Frage, wohin wohl die Tür führen mag, die sie in "Ungewiss" mitten in eine Landschaft platziert hat.

Einen Kontrast zu den zahlreichen Naturbildern bilden fünf Kohlezeichnungen, darunter zwei eindrucksvolle Porträts junger Menschen. Ob sie traurig sind oder nur in sich gekehrt – diese Frage mag jeder, der die Ausstellung besucht, für sich beantworten.

Einen Teil der Gemälde bietet Vera Unland zum Kauf an. Ausgeschlossen davon sind unter anderem Bilder, die sie verschenkt, aber für die Dauer der Ausstellung sozusagen zurückgeliehen hat.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Führungen mit der Künstlerin

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 17. Januar, 19 Uhr, sind alle Interessierten eingeladen. Die Bilder sind anschließend bis zum 14. März zu den Öffnungszeiten des Rathauses, Kölner Straße 75, zu sehen – Montag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 16.30 Uhr.

Führungen mit Vera Unland durch die Ausstellung stehen am 6. Februar und am 13. März, jeweils Donnerstag, 14 Uhr, auf dem Programm. Die Stadtverwaltung bittet um Anmeldung per E-Mail.   © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.