"Das sieht echt toll aus. Aber warum werfen die denn nichts Süßes?" Ein bisschen enttäuscht war der erwartungsfroh an der Fliestedener Hauptstraße ausharrende, mit dem Brauchtumskalender jedoch offenbar noch nicht so vertraute kleine Knirps schon.

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"Karneval ist erst nächstes Jahr. Aber in ein paar Tagen kommt schon das Christkind, und dann gibt es ganz viel Süßes und Geschenke", tröstete ihn die Mama.

Auch wenn’s keine Kamelle regnete: Reichlich Spaß hatten die Mutter, ihr Söhnchen und viele Hundert weitere große und kleine Schaulustige trotzdem, als am Freitagabend die große Traktor-Lichterfahrt der hiesigen Landwirte durch den Norden der Kreisstadt rollte.

Zu denen, die das Spektakel gut gelaunt beobachteten, gehörte auch Fliestedens Ortsbürgermeisterin Elisabeth Hülsewig, die das Organisationsteam um den Pulheimer Landwirt Markus Wipperfürth tatkräftig unterstützt hatte: "Dass die Fahrt wieder hier bei uns im Dorf startet, freut mich riesig. Es ist immer wieder schön, die Freude in den Augen der Menschen zu sehen, wenn die liebevoll geschmückten, hell erleuchteten Traktoren vorbeifahren. Da kommt eine ganz besondere vorweihnachtliche Atmosphäre auf."

Bergheim: Lichterfahrt startete in Fliesteden und endete in Rheidt

Wie in den Vorwochen schon in Elsdorf, Kerpen und Pulheim entfaltete nun auch die Bergheimer Lichterfahrt große Anziehungskraft. Von Fliesteden rollte der Tross mit Feuerwehr und Polizei an der Spitze und am Ende über Glessen, Büsdorf, Oberaußem und Niederaußem bis nach Rheidt.

Gut 40 große und kleine Fahrzeuge reihten sich in die zweistündige Tour ein. Aufwendig geschmückt waren sie alle, wobei sich vor allem die besonders imposanten, teils mit Anhänger bestückten Großtraktoren als echte Hingucker entpuppten. Lange Lichterketten und leuchtende Sterne, Engel und Weihnachtsmänner in vielen Variationen verbreiteten strahlenden Glanz.

Aus einigen Gefährten erklangen Weihnachtslieder aus Lautsprechern, Hupkonzerte durften auch nicht fehlen, und auf einem der Anhänger grüßten sogar zwei dem Disneyland entsprungene Eisköniginnen das Volk am Straßenrand. An ein paar Fahrzeugen waren auch Plakate angebracht, die auf die Sorgen und Nöte der regionalen Landwirtschaft aufmerksam machen wollten, in all dem strahlenden Lichterglanz aber nicht allzu viel Beachtung fanden.

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Markus Wipperfürth, der im Corona-Winter 2020 die erste landwirtschaftliche Lichterfahrt in der Region organisiert hatte, war nun auch bei der fünften Auflage vorn mit dabei. Gern gibt er zu, dass die Aktion nicht zuletzt als Charme-Offensive der rheinischen Landwirte gedacht sei: "Wir werden von Teilen der Politik ja gern für Umweltverschmutzung und einiges mehr mitverantwortlich gemacht. Mit den Lichterfahrten wollen wir ein positives Zeichen in eigener Sache setzen, uns als Teil der Gemeinschaft präsentieren und den Menschen in der Vorweihnachtszeit einfach mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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