Als Thomas Eickmann am Ende der Olympischen Spiele die verschlechterte Bilanz des deutschen Medaillenspiegels betrachtete, kam ihm seine Leichtathletik-Tour wieder in den Sinn.

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"Der Breitensport ist die Basis für den Leistungssport", sagt der Sportliche Leiter des Leichtathletik-Zentrum (LAZ) Rhein-Sieg.

Schnell war die Idee geboren, ein Comeback der vor Corona etablierten Sichtung an Schulen zu planen. Mit der Kreissparkasse Köln als Haupt-Unterstützer war die Wiederauflage der Tour schnell realisiert. Schon nach den Herbstferien will Eickmann mit seinem Team wieder zahlreiche Schulen im gesamten Rhein-Sieg-Kreis besuchen.

Leichtathletik-Tour unter dem Motto "Nach Olympia ist vor Olympia".

"Nach den tollen Bildern und der guten Stimmung von den Olympischen Spielen in Paris wird es Zeit, unsere Schülerinnen und Schüler wieder in Bewegung zu bringen", sagt Eickmann. Von daher ist das Motto der Leichtathletik-Tour "Nach Olympia ist vor Olympia".

In der Dreifachturnhalle des Siegburger Anno-Gymnasiums beobachten Eickmann und seine Gäste vom Sponsor sowie mehrere Politiker das Demonstrations-Training. Unter anderem ist auch Landrat Sebastian Schuster vor Ort, der die Schirmherrschaft übernommen hat.

"Erst einen Purzelbaum schlagen, dann über die Hürde springen und auf der zweiten Matte einen Strecksprung", ruft einer der Trainer den gut 50 Kindern zu, die in Gruppen eingeteilt sind.

Zahlreiche weitere Übungen haben die LAZ-Trainer im Gepäck. Dabei geht es auch darum, einen Mini-Hürdensprint über kleine Hindernisse hinzulegen. An einer anderen Stelle der Turnhalle wird auf einer gut 20 Meter langen Sprintstrecke die Zeit gestoppt. Jedes Kind kann dank der Technik sogleich seine Zeit auf einem Display betrachten.

Goldener Stern des Sports überreicht von Horst Köhler und Thomas Bach

Die Leichtathletik-Tour ist kein neues Projekt. Seit 2005 war das LAZ Rhein-Sieg bis zur Pandemie an Schulen im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs. Dabei wurden mehr als 25.000 Kinder beurteilt. Als Belohnung gab es schon 2008 in Berlin aus den Händen des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler sowie IOC-Präsidenten Thomas Bach den Goldenen Stern des Sports. Die Einstufung vom Deutschen Leichtathletik-Verband zu einem der besten Praxis-Modelle gab es obendrauf auch noch.

Schulen können sich ab sofort melden. Das LAZ wird aber auch aktiv den Kontakt suchen. Die 90 Minuten lange Trainingseinheit wird an den Schulen für Kinder der dritten bis achten Klasse angeboten. Bis zu drei Einheiten finden an einem Vormittag statt, und danach trainieren die LAZ-Coaches mit bis zu 100 Kindern.

"Es geht um Koordination, Reaktion und Kraft", erklärt Eickmann kurz die Grundzüge der spielerischen Einheiten. Das Projekt habe in den vielen Jahren seiner Existenz zahlreiche Erfolge gefeiert. Der Zulauf in den Vereinen sei signifikant erkennbar gewesen.

Einige Talente haben es bis auf das nationale und internationale Parkett geschafft. Titel gab es zum Beispiel für Christian Heimann, Anne Schneider, Caroline Klein und Eliah Rieck, der selbst als LAZ-Trainer bei dem Projekt im Einsatz ist.

Die vergangenen vier Jahre war die praxisnahe Tour eingeschlafen. Das Projekt genieße trotz der langen Laufzeit vor der Pandemie weiterhin eine hohe Aufmerksamkeit. "Wir können für unsere Jugend im Rahmen ihrer schulischen, persönlichen und sportlichen Entwicklung jederzeit das passende sportliche Angebot bereitstellen und werden sie entsprechend ihrer Talente und Neigungen fördern", kündigt Eickmann an.

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"Wir wollen weiterhin dabei auch Talente suchen und finden und sie für die Leichtathletik, die Werte des Sports und die olympische Idee begeistern." Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Eickmann hofft, in der Zeit bis zu 10.000 Schüler in den 19 Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises gesichtet zu haben.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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