Müll, Straßenreinigung, Wasser, Abwasser, Friedhofsnutzung – Was erwartet die Odenthaler Gebührenzahler im kommenden Jahr?
Die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss haben auf ihrer letzten Sitzung 2024 die Weichen für 2025 gestellt. Auf Grundlage der Kalkulation der Verwaltung empfehlen sie dem Gemeinderat am kommenden Dienstag einstimmig, mehrere Gebührenänderungen zu beschließen. Nicht alle bedeuten eine Kostenerhöhung:
Müllabfuhr Für private Kunden bleiben die Kosten für die Abfallentsorgung konstant auf dem Niveau von 2024. Zwar habe die Berechnung ergeben, dass die Preise wegen gestiegener Kosten beim Bergischen Abfallentsorgungsverband (Bav) für Odenthal eigentlich steigen müssten, so die Verwaltung.
Da jedoch im Vorfeld der Übertragung der Abfallentsorgung von der Kommune an den Bav Sonderposten beziehungsweise die "Gebührenrücklage der Vorjahre zwingend aufzulösen" seien, könne eine Gebührenerhöhung für die Kommune abgefangen werden. Es fließen 30.000 Euro aus dem Sonderposten in die Gebührenkalkulation ein. Gewerblicher Abfall profitiert davon aber nicht. Hier steigen die Gebühren geringfügig. Je nach Größe der Abfallbehälter und des Abfuhrrhythmus liegt die Preissteigerung bei einem bis zwei Euro.
Straßenreinigung: Die Berechnung der Kosten für die Straßenreinigung hat ergeben, dass aufgrund von Personalveränderungen und der Anpassung des Gemeindeanteils für das Jahr 2025 die Gebühr reduziert werden kann. Zahlten Anwohner von Anliegerstraßen bisher 1,18 Euro, sind es 2025 nur noch 1,12 Euro je Meter Grundstücksseite. Für Straßen, die dem innerörtlichen Verkehr dienen, sind es künftig ein Euro statt 1,06 Euro und bei überörtlichen Verbindungswegen 0,89 Euro statt 0,94 Euro.
Winterdienst: Anders als bei der Straßenreinigung sollen beim Winterdienst die Gebühren angehoben werden. Sie dienen dem Ausgleich von gestiegenen Personalkosten und Ausgaben für Material wie Streusalz. Ab Januar 2025 soll für den Winterdienst 0,77 Euro je Meter gezahlt werden. Bisher lag die Gebühr bei 0,58 Euro.
Wasserpreis/ Leitungsanschluss: Der monatliche Grundpreis je Wassermesser wird von zwölf Euro auf 14 Euro im Monat erhöht. Der Gebührensatz, das Entgelt für die Bereithaltung des Anschlusses und für die verbrauchte Wassermenge beträgt für jeden Kubikmeter Wasser künftig 2,18 Euro. Bisher lag der Arbeitspreis bei 1,98 Euro pro Kubikmeter.
Abwasser: Die Abwasserentsorgung wird teurer. Die Verwaltung begründet dies mit gestiegenen Kosten beim Wupperverband, zudem müsse eine Unterdeckung aus dem Jahr 2023 in den Jahren 2025 bis 2027 aufgelöst werden. Daher soll die Gebühr für Schmutzwasser von 3,58 Euro auf 3,67 Euro je Kubikmeter steigen.
Niederschlagswasser: Die Einleitung von Niederschlagswasser wird wegen einer neuen Personalkostenstruktur preiswerter. Allerdings sei auch beim Niederschlagswasser im Jahr 2023 eine Unterdeckung von 45.000 Euro entstanden, die nun verrechnet werden soll. Daher sinkt die Gebühr im nächsten Jahr lediglich von 1,04 auf genau einen Euro je Quadratmeter bebauter oder versiegelter Fläche.
Klärschlamm: Auch die Entsorgung von Klärschlamm steigt im Preis. Als Gründe werden gestiegene Personalkosten und eine "massive Anhebung der Transportkosten" genannt. Bereits bei der Gebührenkalkulation für 2024 seien "nicht kostendeckende Transportkosten berechnet" worden, sodass bei der Nachkalkulation 2024 eine erhebliche Unterdeckung zu erwarten sei.
Um den Gebührenzahler zu entlasten, hat die Verwaltung empfohlen, etwa 65.000 Euro über den kommunalen Haushalt zu finanzieren. Dennoch steigen die Gebühren 2025 erheblich: Für den Kubikmeter Wasser in vollbiologischen Anlagen und sonstigen Kleinkläranlagen muss künftig 1,59 Euro statt 1,35 Euro gezahlt werden. Der Kubikmeterpreis für geschlossene Gruben steigt von 15 Euro auf 22,34 Euro.
Friedhofsgebühren: Die Friedhofsgebühren bleiben 2025 unverändert. © Kölner Stadt-Anzeiger
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