Die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) haben einen Tag nach dem Sessionsauftakt ihr Möglichstes getan: Schon am Dienstagmittag war der Aachener Weiher und der Hiroshima-Nagasaki-Park von den schlimmsten Hinterlassenschaften der Karnevalisten gereinigt.

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Und doch: Die erneuten Bilder der Vermüllung des Landschaftsschutzgebietes, die sich den Anwohnerinnen und Anwohnern am Dienstagmorgen zeigten, wollen einige nicht länger hinnehmen.

"Erneut ist der Aachener Weiher und der Hiroshima-Nagasaki-Park am 11.11. komplett zugemüllt worden. Das ist nicht mehr zu akzeptieren. Die Konsequenz kann nur sein, beim nächsten Karneval den Aachener Weiher komplett abzusperren", sagt Michael Neumann von der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz. "Ich meine: Wir reden hier von einem Landschaftsschutzgebiet."

Erneut Alternantivverantaltung zur Party im Zülpicher Viertel gefordert

Zwar lobt er die schnellen Aufräumarbeiten der AWB am Tag danach. "Aber trotzdem fliegen hier überall Splitter herum. Die alle zu entfernen, ist auch für die AWB nicht darstellbar. Da kann ja niemand tagelang auf den Knien über die Wiesen rutschen, um alle Scherben aufzusammeln."

Zwar hat die Stadt schon an Karneval im Februar erstmals einige Flächen am Aachener Weiher abgesperrt – aber eben nur einige. Nachdem sich die Zülpicher Straße am 11.11. zunehmend gefüllt hatte, wichen viele Jecke auf die Wiese im Hiroshima-Nagasaki-Park aus. Einige brachten große Musikanlagen mit, der Park wurde zum Feier-Hotspot – mit entsprechenden Begleiterscheinungen wie Müll und Freipinklern, die teils die Zäune am Rand des Parks zur Seite räumten, um im Wäldchen zu urinieren.

"Es bleibt nur die Option, dort an Karneval alles abzusperren, um den Aachener Weiher zu schützen", sagt Neumann. Die Konsequenz wäre aber wohl, dass sich das Karnevalsgeschehen noch weiter in andere Veedel verlagern würde. "Und dann dort auch mehr eingezäunt werden muss. Um das zu verhindern, muss die Stadt endlich eine alternative Veranstaltung organisieren, wie schon so oft gefordert", so Neumann. Dass das bis zum Karneval im Februar passiert, daran glaubt Neumann allerdings nicht.

Ein Stadtsprecher sagte, man könne "den Wunsch nach vollständigen Absperrungen und alternativen Standorten weiterhin sehr gut nachvollziehen", die Stadt "versteht die berechtigten Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner."

Der Sprecher betonte wie zuletzt auch Ordnungsamtsleiter Ralf Mayer, dass die Stadt Alternativen zur Uniwiese suche und den Radius dafür deutlich erweitert habe. Bislang war es eines der wichtigsten Kriterien, dass die mögliche Entlastungsfläche zu Fuß von der Zülpicher Straße zu erreichen ist. Dieses Kriterium gibt es nicht mehr. "Trotz des erweiterten Radius gestaltet sich die Suche nach einer geeigneten Fläche bisher schwierig, da die Fläche besondere Anforderungen hinsichtlich verkehrlicher, infrastruktureller sowie logistischer Art erfüllen muss", sagte der Sprecher. Oberstes Ziel bleibt, eine oder mehrere Alternativflächen zur Entlastung der Uniwiese zu finden und sie so "gänzlich obsolet zu machen", so der Sprecher weiter.

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Doch auch für den Straßenkarneval von Weiberfastnacht bis Rosenmontag 2025 plant die Stadt bisher die Nutzung der Uniwiese als Ausweichfläche, wie aus einem Schreiben Mayers hervorgeht. Die Verwaltung bewertet derzeit laut eines Sachstandsberichts die Möglichkeit, mittels eines Ausschreibungsverfahrens einen Dienstleister für eine oder mehrere dezentrale Veranstaltungen zu beauftragen. Das sei jedoch frühestens ab der Session 2025 umsetzbar, heißt es dort.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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