Stuttgart - Bei Razzien gegen eine georgisch dominierte Diebes- und Einbrecherbande haben die Ermittlungsbehörden einen mutmaßlichen Anführer festgenommen.
Man habe einen sogenannten "Dieb im Gesetz" festgenommen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. So würden hochrangige Anführer von Gruppierungen der sogenannten russisch-eurasischen organisierten Kriminalität bezeichnet. Wo der Anführer festgenommen wurde, sagte der Sprecher nicht.
Der 51-Jährige mit ukrainisch-georgischer Staatsangehörigkeit soll einem Haftrichter vorgeführt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Zudem seien bei den Razzien zwei weitere Männer im Alter von 47 und 30 Jahren vorläufig festgenommen worden. Der 47-Jährige sei nach Abschluss der Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt worden, bei dem 30-Jährigen werde die Haftfrage derzeit noch geprüft.
In Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen fanden seit den frühen Morgenstunden Razzien gegen die organisierte Kriminalität statt. Den Beschuldigten wird unter anderem Einbruch, Schmuggel und Geldwäsche vorgeworfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden insgesamt 18 Objekte durchsucht, darunter überwiegend Wohn- und Geschäftsräume. Im Fokus der Ermittler standen zudem Autohöfe, wo die Bande Diebesgut und Gelder gelagert haben soll. Schwerpunkt der Razzien war demnach der Raum Stuttgart.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um eine georgisch dominierte Gruppe, die der sogenannten russisch-eurasischen organisierten Kriminalität (REOK) zugerechnet wird. Von REOK ist laut Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) die Rede, wenn organisierte kriminelle Strukturen von Personen aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion dominiert werden. Die REOK sei multikulturell und bestehe in Teilen aus Subkulturen, die bereits seit mehr als 120 Jahren existierten. © Deutsche Presse-Agentur