Die Reparatur der Niehler Hafenbrücke nähert sich ihrem Ende. Am Montag begannen Mitarbeiter einer Stahlbaufirma aus Hannover, beschädigte Teile eines Stahlträgers abzutrennen und durch neue auszutauschen.

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Insgesamt müssen 18 Meter eines sogenannten Hauptlängsträgers ersetzt werden, der schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, als am 18. Oktober 2023 ein Schiff mit aufgestelltem Kran mit der Brücke kollidierte. Seitdem ist die Standsicherheit der 1986 gebauten Verbindung zwischen der Straße Am Molenkopf und dem Niehler Damm nicht mehr gegeben: Radfahrer und Fußgänger müssen einen Umweg nehmen.

Hilfskonstruktion muss Brücke zusammenhalten

Das soll sich laut Sonja Rode, Leiterin des Amts für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, in Kürze ändern. Voraussichtlich nach Karneval werde die Sanierung beendet sein, sagte sie am Montag bei einer Baustellenbesichtigung. Dann werde die Brücke wieder freigegeben. Der Eingriff erfordere aufwändige Vorberechnungen.

Denn während der Arbeiten muss die Brücke mit einer Hilfskonstruktion zusammengehalten werden, die unterhalb der Stahlträger montiert wurde. "Es hat aber alles sehr gut geklappt", so Sonja Rode. Nach dem Unfall habe es zunächst so ausgesehen, als könne die rund 100 Meter lange Stabbogenbrücke nicht gerettet werden. Dann habe sich die Reparatur doch als möglich herausgestellt: "Wir machen hier eine kleinteilige Sanierung", so Rode.

Auszutauschendes Element ist drei Tonnen schwer

Das Segment des Stahlträgers, das ausgetauscht wird, hat ein Gewicht von rund drei Tonnen. Während der demolierte Teil in vier Stücken aus der Stahlkonstruktion herausgeschnitten wurde, setzen die Spezialisten den neuen Stahl in zwei Teilen mit Hilfe von Schraubverbindungen ein. Auch vier so genannte Hänger – Stäbe zwischen der Fahrbahn und dem darüber liegenden Bogen – hat das niederländische Schiff stark beschädigt. Sie liegen stark verformt neben der Baustelle und wurden bereits größtenteils ersetzt.

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Nach dem Unfall wurde die Brücke provisorisch gesichert, die Sanierung begann im November 2024. Dafür musste das Bauwerk in der Mitte eingerüstet werden. Nach dem Austausch des Stahlträgers seien noch "Restarbeiten" wie ein neuer Korrosionsschutz und ein neues Geländer zu erledigen, so Sonja Rode. Die veranschlagten Baukosten von 1,6 Millionen Euro würden eingehalten. Gegen den Unfallverursacher klagt die Stadt auf Schadenersatz. In dem Verfahren würden derzeit von beiden Seiten Gutachten erstellt, so die Amtsleiterin.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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