Die UWG-Fraktion im Bergneustädter Stadtrat fordert mehr Kontrollfahrten der Polizei im Bereich des Stadtzentrums und der Altstadt.
Am Montag haben die Unabhängigen eine entsprechende Aufforderung an die Bergneustädter Verwaltung veröffentlicht, nach der sich das Rathaus bei der Polizei für mehr Präsenz einsetzen soll. Das Papier soll bei der Stadtratssitzung am 29. Januar auf der Tagesordnung stehen, außerdem teilte die Fraktion den Antrag mit der Überschrift "Sexuelle Übergriffe und Körperverletzung von Frauen im öffentlichen Raum" in den sozialen Medien.
UWG-Antrag stützt sich auf Beweismaterial aus der Bank
In ihrem Antrag berichten die Lokalpolitiker von "gewalttätigen Übergriffen und sexueller Belästigung gegenüber Frauen" in der Vorweihnachtszeit in der Altstadt und auf der Talstraße. Und "kürzlich" hätten mehrere Frauen von erneuten Belästigungen und Bedrohungen berichtet. Bei der Polizei in Gummersbach ist im genannten Zeitraum eine Anzeige wegen Körperverletzung aktenkundig, wie eine Sprecherin auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt.
Dabei verletzte ein 30-jähriger Mann Anfang Dezember eine Frau nahe der Volksbank-Filiale auf der Talstraße. Als falsch bezeichnet die Sprecherin indes die Darstellung, der Mann habe sein Opfer auch sexuell belästigt. Diesen Vorwurf habe die Frau gegen den ihr bekannten Mann früher einmal erhoben, nicht aber an jenem Tattag im Dezember.
Gegen den Verdächtigen laufe ein Strafverfahren, dazu hätten die Beamten auch Videomaterial aus den Kameras der Bankfiliale sichergestellt, so die Polizei. Der Mann sei bereits aufgefallen, allerdings nie im Bereich der Schwerkriminalität. "Da es um eine einfache Körperverletzung geht, gibt es keine rechtliche Grundlage, ihn sofort wegzusperren", sagt die Sprecherin zu dem seitens der UWG formulierten Unverständnis darüber, dass der Täter "trotz der schwerwiegenden Taten nicht in Gewahrsam ist".
Wichtig sei, das betont die Polizei Oberberg, sich gerade auch in Wahlkampfzeiten nicht unnötig beunruhigen zu lassen. Natürlich könnten Frauen in Bergneustadt weiter auf die Straße treten, ohne Angst haben zu müssen, so die Sprecherin. © Kölner Stadt-Anzeiger
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