Rund 220 neue Wohneinheiten sollen im Stadtteil Eil entstehen. Konkret auf dem Gelände entlang der Leidenhausener Straße und Schubertstraße sowie der Anlage des Kleingartenvereins Hirschgraben und dem Friedhof.
Geplant sind Einzel-, Reihen- und Doppelhäuser, sowie ein Geschosswohnungsbau. Doch wie sollen künftig die Straßen in dem Neubaugebiet heißen? Damit beschäftigt sich die Bezirksvertretung Porz in ihrer Sitzung am Donnerstag, 30. Januar.
Wenn es nach der Verwaltung geht, werden die Straßen künftig Namen alter Gewannen-Bezeichnungen tragen. Gewanne sind historisch gewachsene Flächen- und Regionsbezeichnungen. Oftmals handelt es sich hierbei um Ortsbezeichnungen in der Feldlage, aber auch größere Wälder und Gewässer können Gewanne enthalten.
Debatte um Straßennamen: SPD fordert Ehrung zweier Frauen
Die Vorschläge der Verwaltung lauten deswegen Am Mielenturm, An der Pohlstadt sowie Am Dicken Hof oder alternativ Urbacher Buschfeld. Die SPD will sich in der Sitzung jedoch mit einem Änderungsantrag für andere Straßennamen stark machen. Nach Auffassung der Sozialdemokraten sollen die ersten beiden Straßen nach Sigrid Volkmann beziehungsweise Orna Porat benannt werden.
"Die Benennung von Straßen nach früheren Gewannen-Namen greifen auf historische Relikte zurück. Sie erinnern wegen der kleinen und kleinsten Felder an die Verarmung der bäuerlichen Gesellschaft früherer Jahrhunderte", heißt es in dem SPD-Antrag. Vielmehr sollten die Straßen aber nach Persönlichkeiten benannt werden. Um die Waage zwischen Straßen die nach Männern und die, die nach Frauen benannt sind, etwas in Einklang zu bringen, wirbt die SPD für die Benennung nach zwei Frauen.
Eine Straße nach Sigrid Volkmann zu benennen ehre das Wirken der ersten Pfarrerin in Porz für die evangelische Bevölkerung in der damals noch katholisch geprägten Kölner Umgebung. Zudem sei sie eine "Pionierin in ihrem Berufsstand" gewesen.
Orna Porat ist in Israel eine Berühmtheit. Die Schauspielerin, Theatergründerin und Ehrenbürgerin der Stadt Tel Aviv ist allerdings als Irene Klein in Köln geboren und hat in Porz die höhere Schule besucht. In der Lukaskirche ist sie konfirmiert worden, 1947 ging sie mit ihrem Mann nach Palästina, wo sie zum Judentum konvertierte. Ihrer alten Heimat Porz blieb sie aber immer verbunden und war mehrmals zu Besuch.
Neben der Benennung der Planstraßen beschäftigt sich die Bezirksvertretung auch mit der Einrichtung eines Wahlbüros im Stadtbezirk zur Bundestagswahl und die Einrichtung einer öffentlichen Toilette an der Groov, die vor allem behindertengerecht ist. Weitere Themen auf der Tagesordnung ist die Verkehrssicherheit auf der Porzer Ringstraße und im Neubaugebiet Poller Damm sowie die Einrichtung einer Parkverbotszone bei der 90-Grad-Einbiegung Viehtrift zum Am Lindener Kreuz.
Die Sitzung der Bezirksvertretung Porz findet im Matthias-Chlasta-Saal, Raum 311, im Bildungszentrum des Bezirksrathauses, Friedrich-Ebert-Ufer 64–70, statt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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