Im Unterbringungsverfahren vor dem Kölner Landgericht hat der beschuldigte 34-Jährige am Freitag die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft eingeräumt.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Der Bergneustädter soll laut Antragsschrift der Staatsanwaltschaft im Dezember 2023 einen Nachbarn (67) niedergeschlagen, getreten und schwer verletzt haben, als dieser gerade eine Mülltonne vom Straßenrand zurück in den Innenhof schob. Im Februar 2024 soll der den Mann zudem als "Bastard" beleidigt haben.

Beschuldigter sagt, dass er es bedaure den Rentner verletzt zu haben

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann an einer schweren paranoiden Schizophrenie erkrankt ist und im schuldunfähigen Zustand handelte. Sie beantragte in dem Verfahren die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einer Psychiatrie. Der 34-Jährige ließ sich dahingehend ein, dass die Tat ein Racheakt gewesen sei. Der Rentner sei wiederholt in die Wohnung des 34-Jährigen eingedrungen, wofür er einen Zweitschlüssel habe haben müssen. "Der ist da ja sowas wie ein Hausmeister", sagte der 34-Jährige. In der Wohnung habe der 67-Jährige unter anderem "Toilettenwasser in meine selbst gemachte Tomatensoße" geschüttet und den Rasierer mit Kot beschmiert. Der Beschuldigte sagte, es tue ihm einerseits leid, dass er den Geschädigten verletzt habe.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Andererseits habe er die "Streiche" aber "nicht mehr auf sich sitzen lassen" können. Der 67-Jährige berichtete, dass er wiederholt Schwierigkeiten mit dem 34-Jährigen gehabt habe. Vor allem dann, wenn dieser seine Medikamente nicht genommen habe. Zur Tat sagte der Rentner: "Der kam aus seiner Wohnung, war am Schreien und hat mich umgehauen." Nachdem der 67-Jährige zu Boden gegangen sei, habe sich der Beschuldigte zu ihm runtergebeugt und weiter geschlagen. Anschließend habe er noch Tritte kassiert. Der Beschuldigte ließ schließlich von sich aus vom Opfer ab, ging zurück in seine Wohnung und verständigte die Polizei, was von einem Beamten im Zeugenstand bestätigt wurde. Der Prozess wird fortgesetzt. (bks)  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.