Zwei Jahre hat Michael Kunz als Gemeindereferent in Wipperfürth ausgeholfen – eine Zeit, in der er vieles angestoßen hat, im Team mit Pfarrer Matthias Weichert.

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Beide, Kunz und Weichert, hatten keine reguläre Pfarrstelle, sondern waren übergangsweise als Vertretung eingesetzt.

Diese Zeit endet jetzt, da Wipperfürth sich mit Dagmar Krauth-Zirk eine neue, hauptamtliche Pfarrerin gewählt hat. Am Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr, werden Kunz und Weichert in der Kirche am Markt von ihrer Gemeinde Abschied nehmen.

Matthias Weichert war 2020 als Subsidiar nach Wipperfürth gekommen, mit einer 25-Prozent-Stelle sollte er Pfarrerin Stefanie Eschbach unterstützen. Hauptberuflich arbeitete Weichert als Schulreferent des Kirchenkreises An der Agger.

Ab 2022 überschlugen sich die Ereignisse

Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Drei Mitglieder des Presbyteriums der evangelischen Gemeinde traten im Herbst 2022 zurück, das "Parlament" der Gemeinde war damit nicht mehr beschlussfähig. An seine Stelle trat ein Bevollmächtigtenausschuss, der vom Kirchenkreis eingesetzt wurde.

Wenig später kündigten Eschbach und der Kirchenmusiker Erik Sirrenberg, die Gemeinde stand führerlos da. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als es galt, eine Fusion mit der Nachbargemeinde in Klaswipper vorzubereiten und zu organisieren. Was die Situation noch weiter verkomplizierte: Pfarrer Thomas Ruffler, fast 40 Jahre lang als Pfarrer in Klaswipper, ging in den Ruhestand, ebenso wie seine Frau, Pfarrerin Gabriele Ruffler.

Eine sehr herausfordernde Arbeit

In dieser schwierigen Situation kam Gemeindereferent Michael Kunz aus Derschlag in Spiel. Der Kirchenkreis beauftragte ihn, in den beiden Gemeinden Wipperfürth und Klaswipper die "pastorale Grundversorgung" sicherzustellen – dazu zählten Gottesdienste, Taufen, Konfirmandenunterricht, Hochzeiten und Bestattungen. Eine Arbeit, die sich als sehr herausfordernd darstellte, wie Kunz berichtet.

"Die Gemeinde war nicht lebendig", so schildert er seine ersten Erfahrungen. Die Gottesdienste seien anfangs als eine "One-Man-Show" abgelaufen. Jetzt gebe es viele Lektoren und andere Gemeindemitglieder, die die Gottesdienste mitgestalten würden. Dazu zählt auch die neue Form der Forum-Gottesdienste, die mit einem thematischen Schwerpunkt verknüpft wurden, etwa Meditation oder Musik. "Das hat viel Zeit und Energie gekostet", sagt Kunz im Rückblick. Dazu kam dann noch die Aufgabe des Gemeindezentrums in Kupferberg Anfang 2024. Ein Abschied, den es galt, in Würde zu gestalten.

Matthias Weichert wurde im Mai 2024 als Schulreferent verabschiedet, von da an konnte er sich mit ganzer Kraft um die Vorbereitung der Fusion von Wipperfürth und Klaswipper kümmern. Dabei war es beiden Seelsorger wichtig, sich zurückzunehmen und die engagierten Gemeindemitglieder in die Verantwortung zu nehmen. Am 5. Januar 2025 feierte die neue Gemeinde "An der Wipper" ihren ersten Gottesdienst. "Wir haben unseren Auftrag erfüllt", sagt Kunz zufrieden.

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Große Dankbarkeit empfinden die beiden Seelsorger gegenüber dem Team der hauptamtlichen Angestellten. Dazu zählen der neue Kirchenmusiker Michael von Rekowski, aber auch Sekretärin und Küster. Michael Kunz hat in den vergangenen Jahren in vielen Gemeinden im Kirchenkreis ausgeholfen. Im Februar will er noch, falls nötig, die neue Wipperfürther Pfarrerin unterstützen, die am Samstag, 15. Februar, 15. Uhr, offiziell eingeführt wird.

In der Wipperfürther Kirche am Markt werden Michael Kunz und Matthias Weichert am Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr, offiziell verabschiedet.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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