Flaute auf vielen Gebieten: Odenthal stagniert. Das liegt an schwierigen Zeiten, am fehlenden Geld, aber auch an fehlender politischer Courage.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Wie oft will man hier eigentlich noch das immer gleiche kraft- und ressourcenverschwendende Spiel mit wechselnder Rollenverteilung spielen, an dem schon zu viele Projekte gescheitert sind?

Die Regeln sind schnell erklärt: Man startet, wenn schon nicht einstimmig, aber doch mit breiter Mehrheit für ein Projekt, das als wichtig angesehen wird, sattelt ein paar Runden lang munter noch ein paar Sonderwünsche obendrauf, lädt reihenweise Experten ein, lässt die Verwaltung alles abarbeiten, knickt dann aber beim ersten Gegenwind ein und steigt aus dem Spiel aus.

Ein gemeinsames Konzept für das Machbare im Klimaschutz muss her

Mehrheit futsch, Zeit futsch, Geld futsch, Projekt futsch. Es beschädigt nicht nur das Image der Gemeinde nach außen, hinterlässt bei übergeordneten Behörden ein verheerendes Bild der Unzuverlässigkeit. Verloren geht aber auch ein Stück Glaubwürdigkeit. Ratsmitglieder sind gewählt, um das Wohl der Gesamtkommune im Auge zu haben, nicht Partikularinteressen zu bedienen, selbst wenn diese nachvollziehbar sind.

Daher ist dringend anzuraten, was die Verwaltung schon lange vorschlägt: Sich an einen Tisch zu setzen und fraktionsübergreifend ein Konzept festzulegen, was man in den kommenden Jahren in puncto regenerative Energien und Klimaschutz in Odenthal umsetzen kann und will. Ein Fahrplan, der allerdings nicht schon an der ersten Station zum Ausstieg genutzt werden sollte. Realistisch ist das aber wohl erst nach der Kommunalwahl im Herbst.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

In kleinen Kommunen findet Politik immer direkt vor der Haustür statt. Das hat viele Vorteile, kann aber zum Problem werden, wenn man berechtigte Anwohnerinteressen mit repräsentativen Mehrheiten verwechselt. Politiker, die ihrer Linie nicht treu bleiben, weil sie sich den Wahlen entgegenzittern, gelten am Ende nicht, wie sie vielleicht glauben, als besonders bürgernah, sondern (um im Bild zu bleiben) nur als Fähnchen im Wind.  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.