Mainz - Die CDU-Fraktion fordert eine Trendwende beim Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz. "Problemwölfe" müssten rechtssicher abgeschossen werden können, sagte der CDU-Abgeordnete Gerd Schreiner im Landtag in Mainz. "Der Wolf muss ins Jagdrecht."
Wolfsübergriffe seien für die Tierhalter traumatisierend, sagte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). Um das zu verhindern, sei Herdenschutz eine der wirkungsvollsten Maßnahmen. Der Abschuss von sogenannten Problemwölfen sei eine Option. Dafür seien jedoch hohe Anforderungen zu erfüllen. Eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht würden diese Hürde weiter erhöhen. Die Ministerin sprach daher von einer "Scheinlösung".
Acht erwachsene Wölfe in Rheinland-Pfalz
Die Grünen-Politikerin verwies auch auf den aktuellen Wolfsbestand in Rheinland-Pfalz, der mit derzeit acht erwachsenen Tieren bisher nicht ausreichend groß sei, um die Vereinfachung der Abschussregelungen zu ermöglichen.
In Rheinland-Pfalz sind nach Informationen des Koordinationszentrums Luchs und Wolf derzeit vier Wolfsrudel bekannt. Drei Rudel lebten im Hunsrück, eines im Westerwald. Hinzu kommen umherwandernde Wölfe. Unter den Rudeltieren befinden sich acht erwachsene, ortsansässige Tiere. Im vergangenen Jahr gab es den Angaben zufolge 335 Wolfsnachweise in Rheinland-Pfalz.
Der Wolf ist derzeit nicht Teil des Jagdrechts in Rheinland-Pfalz. Dies bedeutet, dass die Jagd auf Wölfe im Bundesland verboten ist. Wer dagegen verstößt und einen Wolf vorsätzlich tötet, muss mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe rechnen.
Europarat ebnete Weg für schärferes Vorgehen
Der Europarat hatte zuletzt den Weg für ein schärferes Vorgehen gegen Wölfe geebnet und stimmte einem entsprechenden Antrag der EU-Staaten zu, den Schutzstatus abzusenken. Bevor dies in Deutschland gelten kann, muss aber noch das EU-Recht geändert werden. Hintergrund des Antrags ist, dass sich nach EU-Angaben die Zahl der Wölfe in Europa innerhalb von zehn Jahren fast verdoppelt hat. © Deutsche Presse-Agentur
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