Bärenbach - Bei den Freien Wählern Rheinland-Pfalz geht es Schlag auf Schlag: Knapp einen Monat nach der Wahl eines neuen Vorstandes hat die Partei ihre Kandidaten für die Bundestagswahl bestimmt.

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An der Spitze der Liste steht Rudolf Rinnen aus Bitburg. Der 64-Jährige erhielt bei einem Parteitag in Bärenbach im Hunsrück 96,6 Prozent der gültigen Stimmen. Von 116 Mitgliedern votierten 112 für ihn, zwei stimmten mit Nein, zwei enthielten sich.

Auf Rang zwei der Liste wurde auf dem Mitgliederparteitag mit 85,7 Prozent der gültigen Stimmen die 31-jährige Jasmin Awan aus Kaiserslautern gewählt. Auf Rang drei folgt David Eilert. Er ist Generalsekretär der Freien Wähler Rheinland-Pfalz und erhielt bei einem Gegenkandidaten 64,3 Prozent der gültigen Stimmen.

Rinnen: "Vergesst nicht, wo unsere Wurzeln sind"

Rinnen, der als Vertrauter des früheren Fraktionschefs und jetzigen Europaabgeordneten Joachim Streit gilt, betonte in seiner Bewerbungsrede, er sei seit 36 Jahren in der Kommunalpolitik. In Richtung der Parteimitglieder sagte Rinnen: "Vergesst nicht, wo unsere Wurzeln sind." Zuletzt sei sich in den Reihen der Freien Wähler um anderes gekümmert worden, das habe zum Ende der Fraktion der Freien Wähler im Landtag in Mainz geführt. Dort war Rinnen, der auch im Bitburger Stadtrat sitzt, Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Er sei zum ersten Mal in seinem Leben fristlos entlassen worden.

Für ihn gehe es aber auch nach Tiefschlägen weiter, sagte Rinnen. "Ich habe Bock auf Politik." Er sehe durchaus Chancen, bei der Bundestagswahl das Direktmandat im Wahlkreis Bitburg gegen den CDU-Kandidaten Patrick Schnieder zu holen, den Bruder des CDU-Fraktionsvorsitzenden im rheinland-pfälzischen Landtag, Gordon Schnieder.

Spitzenkandidat blickt auch schon auf Landtagswahl

Ähnlich optimistisch klang der frühere Fraktionschef der Freien Wähler im Landtag und jetzige Vorsitzende der parlamentarischen Gruppe im Plenum, Helge Schwab. Er sagte, er wünsche sich, dass die Freien Wähler bei der Bundestagswahl drei Direktmandate in Bayern gewinnen und eines in der Eifel. Die Freien Wähler wollen erstmals den Einzug in den Bundestag schaffen.

Die Bundestagswahl sieht Rinnen als Zwischenschritt hin zur Landtagswahl 2026. Dann müssten die Freien Wähler wieder in den Landtag einziehen und in Regierungsverantwortung in Mainz kommen. Rinnen hat übrigens nicht nur einen Berührungspunkt mit Schnieder, sondern auch einen mit Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Rinnen hat nach eigenen Angaben viele Jahre lang Basketball gespielt, das teilt er mit dem über zwei Meter großen SPD-Regierungschef.  © Deutsche Presse-Agentur

Freie Wähler Rheinland-Pfalz - Helge Schwab
Helge Schwab wünscht sich für die Freien Wähler, dass sie bei der Bundestagswahl deutschlandweit vier Direktmandate holen - eines davon in der Eifel (Archivbild). © dpa / Lando Hass/dpa
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