Mainz - Rheinland-Pfalz verstärkt die Suche nach Lehrerinnen und Lehrern. Über die neue Internetseite https://lehrer-in.rlp.de/

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gibt es breite Informationen für Abiturienten, Studierende und Menschen in einem anderen Job, die sich einen Beruf im Klassenzimmer vorstellen können.

Welche Informationen gibt es auf der Internetseite?

Geliefert werden Antworten auf die Fragen: Was sollte ich studieren, wann darf ich unterrichten, werde ich verbeamtet, was verdiene ich? Informationen gibt es auch, wie lange die Ausbildung dauert, wie die Bewerbung für den Vorbereitungsdienst läuft und wie ich mich aus einem anderen Bundesland für eine Stelle in Rheinland-Pfalz bewerben kann. Dazu liefert die Seite, welche Voraussetzungen für den Quer- oder Seiteneinstieg aus einem Beruf nötig sind.

Warum startet das Bildungsministerium eine Kampagne für mehr Lehrerinnen und Lehrer?

Mit den rund 44.000 Lehrkräfte an den mehr als 1.600 Schulen in Rheinland-Pfalz sind zwar alle Planstellen besetzt. "Aber wir brauchen mehr Lehrkräfte", betont Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Gerade im Vertretungsbereich wird die Personaldecke dünner.

Für welche Fächer fehlen die meisten Pädagoginnen und Pädagogen?

Wer eine Ausbildung für die Fächer Musik, Kunst und Sport sowie Mathe, Physik und Chemie vorweisen kann, hat gute Karten für eine Stelle an einer Schule in Rheinland-Pfalz.

Wen hat das Bildungsministerium für die Schulen im Blick?

Konkret zielt die Kampagne auf Abiturientinnen und Abiturienten, die ins Lehramtsstudium einsteigen wollen und Personen mit einem abgeschlossenen Studium, die vor dem Start ins Referendariat stehen.

Dazu kommen Angehörige anderer Berufsgruppen, die eine neue Herausforderung suchen und sich einen Quer- oder Seiteneinstieg vorstellen können, sowie ausgebildete Lehrkräfte, für die ein Wechsel der Schulart oder ein Standortwechsel nach Rheinland-Pfalz eine attraktive Option ist.

Wie viele neue Bewerberinnen und Bewerber werden erwartet?

Eine konkrete Prognose gibt es nicht. Die Erwartungen orientieren sich aber an der noch relativ jungen Kampagne für mehr Erzieherinnen und Erzieher, die bereits nachweisbar für anziehende Zahlen gesorgt hat.

Warum sollen mehr Quer- und Seiteneinsteiger kommen?

Unter den Lehrkräften in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Menschen, die vor dem Job in der Schule einen anderen Beruf hatten, mit 172 recht gering. Es sei gut, wenn neue Berufsgruppen für das Lehramt angeworben werden können, betont die Bildungsministerin zum Startschuss der Kampagne.

Was fordert die Wirtschaft?

Vor allem mehr Lehrerinnen und Lehrer in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. "Diese Fächer sind die Grundlage für zahlreiche Berufe in Technik und Innovation", erklärt der Unternehmerverband LVU.

Die Lehrkräfte sollten neben Fachwissen auch über digitale Kompetenzen, soziale und interkulturelle Fähigkeiten sowie Kooperations- und Anpassungsfähigkeit verfügen. Aus Sicht vieler Unternehmen ist auch ein sicherer Umgang mit digitalen Medien, der Austausch zwischen Bildung und Praxis sowie Kenntnisse über gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen essenziell.

Zielt die Werbekampagne auch auf ausländische Lehrkräfte?

Nicht direkt, es gibt keinen extra Menüpunkt auf der Internetseite. Rheinland-Pfalz hat aber jüngst die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen erleichtert, damit mehr ausgebildete Lehrkräfte aus dem Ausland leichter und schneller ihren Weg in die rheinland-pfälzischen Schulen finden. Eine Verlinkung zu diesen Informationen ist bei der Weiterentwicklung der Seite vorgesehen.

Was kostet die Kampagne?

120.000 Euro zahlt das Land für die Werbeaktion.

Was sagen Bildungsgewerkschaften und Verbände?

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) halten Veränderungen in der Ausbildung der angehenden Lehrerinnen und Lehrer für nötig: Es müsse einen besseren Einblick in die Praxis des Berufs mit allen anfallenden Arbeiten außerhalb des Unterrichts geben, sagt der VBE.

Das schulartbezogene Studium könnte nach Einschätzung der GEW ersetzt werden durch ein sogenanntes Stufenlehramt, bei dem nur noch unterschieden wird zwischen einer Spezialisierung für die Altersgruppen 5 bis 12 Jahre und 10 bis 20 Jahre. Das Studium von Unterrichtsfächern und pädagogischen Spezialisierungen sollte zudem neue Kombinationsmöglichkeiten zulassen, um eine breitere Mischung der Professionen in die Schulen zu bekommen.  © Deutsche Presse-Agentur

Kampagne startet: Lehrkräfte gesucht
Mehr Quer- und Seiteneinsteiger für den Unterricht in der Schule gesucht. (Symbolbild) © dpa / Fabian Sommer/dpa
Bildungsministerin Stefanie Hubig
Rheinland-Pfalz sucht Lehrerinnen und Lehrer mit einer neuen Kampagne. (Archivbild) © dpa / Arne Dedert/dpa
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