Magdeburg - Seit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Polizei nach eigenen Angaben vier tätliche Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund registriert.

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Politik, Kirchen und Verbände sind deshalb in Sorge. "Migrantinnen und Migranten in unserer Mitte haben seit dem Anschlag in Magdeburg Angst, angegriffen zu werden und trauen sich in diesen Tagen nicht aus dem Haus", sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer. "Dieser neuen Gewalt müssen wir entgegentreten."

Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt (Lamsa) rät in einer Mitteilung "Menschen mit Migrationsgeschichte dringend davon ab, sich alleine und in den Abendstunden durch die Stadt zu bewegen". Es gebe zahlreiche Berichte über rassistische Aggressionen im Nachgang des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt.

Linken-Fraktionsvorsitzende: "Sündenböcke zu suchen, ist zu einfach"

Vor rund zehn Tagen war ein 50 Jahre alter Mann aus Saudi-Arabien, der seit fast 20 Jahren in Deutschland lebte, mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gerast. Dabei tötete er fünf Menschen, etwa 230 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt, Eva von Angern, rief dazu auf, nicht alle Migranten in Mitschuld zu nehmen. "Sündenböcke zu suchen, ist zu einfach", schrieb von Angern auf "X". Schuld sei immer individuell und konkret, nie kollektiv und abstrakt.  © Deutsche Presse-Agentur

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