Magdeburg - In Sachsen-Anhalt gehen aktuell rund 6.300 Ukrainer einer sozialversicherungspflichtigen oder geringfügigen Beschäftigung nach.
Im Frühjahr 2024 waren es noch 4500 gewesen. Seit dem Kriegsausbruch im Februar 2022 habe die Zahl der Beschäftigten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit um 5.150 zugenommen, teilte das Arbeitsministerium auf Anfrage mit.
Laut der Bundesagentur für Arbeit arbeiten viele ukrainische Frauen und Männer im verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe und im Handel. Insgesamt hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer in Sachsen-Anhalt seit 2016 verdreifacht. So liegt die Zahl der ausländischen Beschäftigten bei 68.840 und der ausländischen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bei 62.410.
Für zwei Beschäftigte, die in Sachsen-Anhalt altersbedingt den Arbeitsmarkt verlassen, kommt derzeit nur eine junge, bereits hier lebende Person nach. "Ohne die ganzen Flüchtlinge in Gastronomie, Pflege und in anderen Bereichen würden wir gar nicht mehr so viele Beschäftigte in diesen Branchen haben", sagte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
Mehr als 32.500 Ukrainer aufgenommen
Laut einer Übersicht des Innenministeriums sind in Sachsen-Anhalt bisher mehr als 32.700 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine direkt in den Landkreisen und kreisfreien Städten aufgenommen worden. Darunter sind mindestens 2.191 Kinder im Kindergarten- und 6.765 Kinder im schulpflichtigen Alter.
Grimm-Benne äußert Verständnis dafür, dass es bis zur Aufnahme eines Jobs oft dauert. "Unter den ukrainischen Flüchtlingen waren sehr viele Frauen mit Kindern. Und da ist es natürlich viel schwieriger, auf dem ersten Arbeitsmarkt anzukommen", so die SPD-Politikerin.
Arbeitsaufnahme parallel zum Erlernen der Sprache
Die Ministerin verweist darauf, dass in Deutschland zunächst ein Orientierungs- und ein Sprachkurs vorangestellt wurden, bis die Ukrainer die Arbeit aufnehmen konnten. "Das dauert alles viel zu lange, deshalb kam der Jobturbo, der die Arbeitsaufnahme parallel zum Erlernen der Sprache ermöglicht. Und der Jobturbo wirkt", sagte Grimm-Benne.
Auch aus Asylherkunftsländern wie Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien schaffen mehr Menschen den Schritt in den Arbeitsmarkt. Ihre Zahl hat sich den Angaben zufolge seit 2016 auf 12.400 vervierzehnfacht. © Deutsche Presse-Agentur
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