Langenwolschendorf - Ein Mann aus der Reichsbürger-Szene hat sich gegen einen Polizeieinsatz gewehrt und dabei einem Beamten in den Finger gebissen.
Der 51-Jährige sei zunächst einer Verkehrskontrolle davongefahren, teilte die Polizei mit. Beamte hätten ihn in der Nacht zu Sonntag aber bis zu dessen Haustür in Langenwolschdorf (Landkreis Greiz) verfolgt.
Der Mann habe keine Ausweisdokumente vorlegen können, sich äußerst aggressiv verhalten und im Auto eine Axt griffbereit verstaut gehabt. Als er schließlich zur Klärung seiner Identität durchsucht werden sollte, habe er sich heftig gewehrt und einen Polizisten in den Finger gebissen. Die Beamten fesselten demnach den Mann und brachten ihn zu Boden. Im Auto fanden die Polizisten zudem ein Messer und Pfefferspray.
Der Mann sieht sich nun unter anderem einem Strafverfahren wegen Widerstands gegen die Polizei gegenüber.
Verfassungsschutz: 2023 etwa Reichsbürger und Selbstverwalter
Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an und lehnen ihre Gesetze - und Ausweisdokumente - ab. Die Szene ist sehr heterogen, ein Teil wird dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnet.
2023 gab es laut Thüringer Verfassungsschutzbericht etwa 1.000 Reichsbürger und ähnlich orientierte sogenannte Selbstverwalter in Thüringen. Darin wird auch auf ein besonderes Gefährdungspotenzial durch die Szene aufmerksam gemacht. "Immer wieder werden – oftmals gewaltorientierte – Widerstandshandlungen bei der Umsetzung behördlicher Maßnahmen registriert", heißt es etwa im Bericht. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.